Entwicklung und Validierung multiplexer Assays zur Analyse der humoralen Immunantwort bei einer Borrelien-Infektion

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URI: http://hdl.handle.net/10900/141823
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1418239
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-83170
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2023-06-05
Language: German
Faculty: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Department: Biochemie
Advisor: Rothbauer, Ulrich (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2023-04-27
DDC Classifikation: 570 - Life sciences; biology
Other Keywords: Borrelien
Lyme-Borreliose
Multiplextest
Immunoassay
Serologie
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Lyme-Borreliose ist die am häufigsten durch Zecken übertragene Infektionskrankheit der nördlichen Hemisphäre. Auslöser der Krankheit sind Erreger einer Gruppe eng verwandter Arten der Spirochäten-Gattung Borrelia. Die Gruppe umfasst mehr als 15 verschiedene Arten, wobei mindestens fünf davon humanpathogen sind. Die geografische Verteilung der einzelnen Arten ist unterschiedlich. In Europa kommen vor allem die Arten B. afzelii und B. garinii vor. Die Übertragung erfolgt über verschiedene Zeckenarten der Gattung Ixodes. Generell handelt es sich bei der Lyme-Borreliose um eine Systemerkrankung, die viele verschiedene Organe betreffen kann und mit einer Vielzahl an Manifestationen einhergeht. Das Erythema migrans (EM) gilt als häufigste Manifestation und tritt in der Regel in der frühen Infektionsphase um die Einstichstelle der Zecke auf. Von dort entwickelt sich zunächst eine lokale Infektion, bis sich der Erreger immer weiter im Körper ausbreitet. Ist das zentrale Nervensystem betroffen, wird von einer Neuroborreliose gesprochen. Die Diagnose der Lyme-Borreliose erfolgt hauptsächlich über das klinische Bild. Vor allem ein EM gilt als eindeutiges Zeichen für eine Infektion. Bei allen anderen Manifestationen ist zusätzlich eine serologische Diagnostik über ein 2-Stufen-Testverfahren (ELISA + Immunoblot) notwendig. Dabei kommt es jedoch vor allem in der frühen Infektionsphase auf Grund einer zu geringen Sensitivität der Tests und noch niedrigen Antikörpertitern häufig zu falsch-negativen Ergebnissen. In dieser Arbeit wurden zwei multiplexe Immunoassays zum Nachweis einer humoralen Immunantwort bei einer Lyme-Borreliose (Borrelia multiplex) bzw. Neuroborreliose (Borrelia neuroplex) entwickelt. Dafür wurde die xMAP-Technologie verwendet, welche im Vergleich zu einem herkömmlichen ELISA den gezielten Nachweis einer Immunantwort gegen verschiedene Borrelia-Antigene ermöglicht. Der Borrelia multiplex wurde anschließend für Messungen im Hochdurchsatz automatisiert. Zudem wurde für den Assay die neue INTELLIFLEX Plattform verwendet, die den gleichzeitigen Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern ermöglicht. Ein Vergleich mit einem kommerziellen Bead-basierten Multiplextest ergab eine Sensitivität von 93,7 % und eine Spezifität von 96,5 %. Ein Vergleich mit einer 2-Stufen-Diagnostik bestätigte die hervorragende Genauigkeit des Assays. Der Borrelia neuroplex, mit dem eine parallele Quantifizierung des Chemokins CXCL13 sowie eine Differentialdiagnostik der Neurosyphilis möglich ist, zeigte bei den initialen Analysen ebenfalls eine hohe Sensitivität und Spezifität, wobei hier eine genaue Bestimmung durch das Fehlen gut charakterisierter Proben nur begrenzt möglich war. Zusammenfassend ist es gelungen, zwei robuste multiplexe Tests zur Bestimmung des Serostatus bei einer Borrelien-Infektion zu entwickeln, die in ihrer Sensitivität und Spezifität mit den auf dem Markt befindlichen Borreliose-Tests mithalten können.

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