Chondrozytendifferenzierung in der altersbedingten Knorpeldegeneration als eine Funktion der räumlichen Chondrozytenanordnung

Abstract

Durch die immense volkswirtschaftliche Rolle der Arthrose und den zusätzlich weltweiten demographischen Wandel gewinnt die Forschung einer kausalen Therapie von Arthrose weiter an Bedeutung. Die Theorie des reinen Verschleißes des hyalinen Gelenkknorpels wurde bereits abgelegt und ersetzt durch eine bisher nur geringfügig verstandene multifaktorielle Pathophysiologie. Mikroskopisch konnten bei Arthrose-Entstehung bereits veränderte räumliche Anordnungen der Chondrozyten im hyalinen Knorpel festgestellt werden. Dies ermöglicht es, Arthrose einfach bildmorphologisch in verschieden Stadien einzuteilen und sie hinsichtlich pathophysiologischer Veränderungen vergleichend zu untersuchen. Diese Arbeit untersuchte die Expression von sieben Proteinen in verschiedenen mikroskopischen Stadien der Arthrose. Es wurden qualitative und quantitative Veränderungen bei der Angiogenese, Apoptose, Proliferation und hypertrophen Differenzierung nachgewiesen. Qualitative Beobachtungen wurden mittels immunhistologischer Färbungen durchgeführt und anschließend anhand quantitativer Versuche mit ELISA’s oder einem Western Blot genauer betrachtet. Eine gesteigerte Expression konnte besonders bei der hypertrophen Differenzierung, der Angiogenese und der Proliferation beobachtet werden. Einige dieser Ergebnisse konnten zudem unter Einbeziehen weiterer Forschungsergebnisse bestätigt werden. Besonders die phänotypische Modulation der Chondrozyten nach Schädigung des hyalinen Gelenkknorpels entspricht den Ergebnissen weiterer Studien. Dagegen zeigten die Resultate aus den Versuchen der Apoptose verglichen mit weiteren Forschungsergebnissen eine gewisse Kontroversität auf, bei der in dieser Arbeit ein Hinweis auf eine gesteigerte Apoptose bei Arthrose vermutet wird. Zukünftig könnten Vergleiche mit anderen Entitäten, wie der rheumatoiden Arthritis oder der Tumorgenese, von großem Nutzen für das weitere Verständnis der Pathophysiologie hinter der Arthrose-Entstehung sein.