Soziale Unterstützung und Informationsaneignung von ungewollt Schwangeren. Ergebnisse eines partizipativen Praxisforschungsprojekts mit Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen in der Region Stuttgart und der Universität Tübingen

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/135828
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1358283
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-77179
Dokumentart: Verschiedenartige Texte
Erscheinungsdatum: 2022-11
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Erziehungswissenschaft
DDC-Klassifikation: 300 - Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
360 - Soziale Probleme, Sozialdienste, Versicherungen
Freie Schlagwörter: Schwangerschaftsabbruch
Entscheidungsfindung ungewollt Schwangerer
Informationszugänge
Soziales Netzwerk
Partizipative Forschung
Participatory research
Social network
Information access
Decision making of unwanted pregnant women
Abortion
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Ausgangspunkt des hier vorgestellten Projekts sind die anhaltenden gesellschaftlichen Auseinandersetzungen mit Schwangerschaftsabbrüchen. Deren Auswirkungen auf ungewollt Schwangere zeigen sich etwa in einer regional immer weiter dezimierten Versorgungsinfrastruktur von Abbruchskliniken und -praxen, einer schwer zugänglichen medizinisch korrekten und neutralen Informationslage, einem mangelnden Erfahrungsaustausch untereinander und nicht zuletzt und besonders eindrücklich im fehlenden Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch. Das im Sommer 2020 gestartete und hier vorgestellte Praxisforschungsprojekt mit neun Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen aus der Region Stuttgart in Kooperation mit der Universität Tübingen beschäftigt sich mit zwei zentralen Fragen: Einerseits geht es um die soziale Unterstützung von ungewollt Schwangeren sowie um ihre Möglichkeiten der Artikulation von Scham und Schuld in diesen Zusammenhängen vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Stigmatisierung und Tabuisierung. Andererseits wurde der Informationsstand und die Informationsaneignung von ungewollt schwangeren Frauen betrachtet. Das fehlende Wissen zu diesen beiden Themenbereichen wurden zu Beginn des durchgängig partizipativ gestalteten Forschungsprozess als die zentralen Praxisprobleme bzw. Handlungsziele erarbeitet. Mittels zweier verschiedener Fragebögen wurden die Frauen, die an einem Beratungsgespräch in der Schwangerschaftskonfliktberatung teilgenommen haben, sowie andererseits die Berater*innen befragt, die Angaben zum je konkreten Beratungsgespräch machen konnten. Insgesamt machen die erhobenen Daten deutlich, dass nicht nur die ungewollte Schwangerschaft, sondern insbesondere auch der Zeitraum zwischen dem Bekanntwerden der Schwangerschaft und der Akzeptanz bzw. dem Abbruch der Schwangerschaft kontextabhängig zu betrachten ist. In dieser sehr sensitiven Phase der Entscheidungsfindung haben die Rückgriffsmöglichkeiten auf ein Unterstützungsnetzwerk und der Zugriff auf verständliche Informationen eine besondere Relevanz, sind gleichzeitig jedoch nicht für alle ungewollt Schwangeren in gleicher Weise zugänglich. Das Projekt schließt damit zentrale Forschungslücken zum Erleben von ungewollten Schwangerenschwangerschaften im Schnittfeld von individueller Entscheidungsfindung und professioneller Unterstützung in der Schwangerschaftskonfliktberatung und bietet ferner zahlreiche Anknüpfungspunkte für das beraterische Handeln.

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