Inhaltszusammenfassung:
Zuweilen wird die Qualität des konfessionellen Religionsunterrichts stark an dessen Orientierung an Kriterien bemessen, die die empirische Bildungsforschung auch für anderen Fachunterricht empfiehlt. Die Klarheit der thematischen Struktur, Classroom-Management, herausfordernde Fragestellungen, unterstützende Lernatmosphäre und entsprechendes Lehrkraftverhalten seien hier genannt (Schweitzer, 2020). Mindestens ebenso wichtig ist für den Religionsunterricht die Erkenntnis, dass sich das Beste an ihm kaum empirisch fassen lässt. Die suchend-tastende Erarbeitung der Schüler*innen mündet manchmal in eine zutiefst treffende Frage, die es aufzugreifen und weiter zu entwickeln gilt. Was die Allgemeinpädagogik intensiv als den „pädagogischen Moment" diskutierte, bekommt so im Blick auf religiöse Bildung eine spezifische Kontur. Der religionspädagogische Moment ist ein ephemeres Ereignis, und die Kunst des Unterrichtens besteht unter anderem darin, solche Ereignisse anzubahnen, zu erkennen und aufzugreifen.