Retrospektive Evaluierung einer Hydroxychloroquin Therapiestudie bei hospitalisierten COVID-19 Patienten

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/132807
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1328073
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-74162
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-11-04
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kremsner, Peter (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-09-05
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: COVID-19
Freie Schlagwörter: COVID-19
SARS-CoV-2
Hydroxychloroquin
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

COVID-19 verursachte bis Dezember 2021 weltweit den Tod von 5,1 Millionen Menschen. Der Bedarf nach einer effektiven Therapie gegen COVID-19 war und ist weiterhin groß. Deshalb wurden viele Medikamente mit bekannter antiviraler Wirkung auf eine Wirkung gegen COVID-19 getestet. Nachdem Hydroxychloroquin in vitro und ersten in vivo Studien vielversprechende Resultate zeigte, starteten weltweit klinische Studien zur HCQ-Therapie für COVID-19 Patienten. In Deutschland begann die von der Universität Tübingen initiierte COV-HCQ Studie, in der die Wirksamkeit von HCQ in hospitalisierten COVID-19 Patienten mit moderatem Krankheitsverlauf getestet werden sollte. Bei der Durchführung der Studie fiel auf, dass aufgrund von Vorerkrankungen und Medikamenten die Mehrheit, der für die Studie voruntersuchten COVID-19 Patienten nicht an der Studie teilnehmen durften. In dieser Dissertation wurden retrospektiv die in der Studienpopulation vorgekommen Krankheiten und Medikamente, bei denen Sicherheitsbedenken bzgl. einer Therapie mit HCQ vorlagen, analysiert. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Analyse des Risikos von signifikanten QT-Intervall-Verlängerungen in der Studienpopulation. Es wurden insgesamt 305 hospitalisierte COVID-19 Patienten für eine Teilnahme an der COV-HCQ Studie voruntersucht. Bei 252 Patienten (83%) fiel mindestens ein Ausschlusskriterium an, aufgrund dessen Sie nicht an der Studie teilnehmen durften. Das häufigste in unserer Studienpopulation vorgekommenen Ausschlusskriterium war die Einnahme von QT-Intervall verlängernden Medikamenten. Bei einer weiterführenden Analyse der in unserer Studienpopulationen vorbestehenden Krankheiten und Medikationen, welche jedoch keine Ausschlusskriterien für eine Studienteilnahme darstellten, zeigte sich, dass 165 Patienten (54%) mindestens eine Vorerkrankung aufwiesen, bei der die HCQ-Einnahme mit erhöhten Risiken von Nebenwirkungen einhergeht. 170 Patienten (56%) nahmen mindestens ein Medikament ein, bei dem ein erhöhtes Risiko für Wechselwirkungen mit HCQ besteht. 66 Insgesamt wiesen somit 93% der voruntersuchten COVID-19 Patienten eine Krankheit auf oder nahmen ein Medikament ein, aufgrund derer sie nicht an der Studie teilnehmen durften oder eine erhöhte Gefahr für Neben- oder Wechselwirkungen bestand. Die Anzahl an Krankheiten und Medikamenten, aufgrund derer eine Einnahme von HCQ mit erhöhten Risiken verbunden wäre, stieg mit dem Alter. Des Weiteren zeigte sich, dass durch eine HCQ-Einnahme in unserer Studienpopulation das Risiko von signifikanten QT-Intervall-Verlängerungen und somit auch das Auftreten potenziell lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen deutlich gestiegen wäre. Basierend auf unseren Daten kann man somit von erheblichen Sicherheitsbedenken bezüglich einer HCQ-Therapie in hospitalisierten COVID-19 Patienten ausgehen. Speziell bei älteren, multimorbiden COVID-19 Patienten, welche das größte Risiko eines schweren COVID-19 Verlaufs haben, sind die Sicherheitsbedenken für eine Behandlung mit HCQ am höchsten.

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