Der Einfluss von hypertoner Kochsalzlösung auf die zerebrovaskuläre Autoregulation bei Kindern mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/132412
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1324124
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-73768
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-10-24
Originalveröffentlichung: Teilweise erschienen in: Zipfel, J., Engel, J., Hockel, K., Heimberg, E., Schuhmann, M. U., and Neunhoeffer, F., Effects of hypertonic saline on intracranial pressure and cerebral autoregulation in pediatric traumatic brain injury, Journal of Neurosurgery: Pediatrics, 2021, Volume 28, Issue 6, Pages 631-637, DOI:/10.3171/2021.6.PEDS21143
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Neunhoeffer, Felix (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-10-04
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Schädel-Hirn-Trauma , Autoregulation , Kinderheilkunde , Intensivmedizin , Kochsalz , Neurochirurgie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden Studie wurde der Effekt hypertoner Kochsalzlösung auf die Wiederherstellung einer derangierten zerebralen Autoregulation untersucht. Zeigen ließ sich eine sofortige Senkung des ICP und eine Besserung der Autoregulation im Beobachtungszeitraum von 6 Stunden nach Gabe von HTS in einer Dosierung von 2-3mmol/kg Körpergewicht. Allerdings zeigte sich auch, dass nur Kinder mit einem anhaltenden Wirkungseffekt über den Beobachtungszeitraum und einer wiederhergestellten Autoregulation im physiologischen Bereich ein langfristig gutes Outcome mit einem GOS-Wert von IV bis V aufweisen konnten. Trotz vergleichbarer Ausgangswerte vor Intervention war bei Kindern mit langfristig schlechtem Outcome (GOS I-III) keine anhaltende Besserung von ICP und Autoregulation zu verzeichnen, obwohl bei beiden Gruppen MAD, ICP und CPP im Zielbereich blieben und keine weitere Intervention indiziert war. Die Ergebnisse bestätigen die bereits beschriebene Erkenntnis, dass eine Therapiesteuerung nach einzelnen Parametern wie CPP oder ICP in Abwesenheit einer intakten Autoregulation keine prognostische Aussage zulässt. Die Kinder der Gruppe 2 zeigten nach Intervention mit HTS-Gabe eine signifikante Besserung der Autoregulation über den jeweiligen Beobachtungszeitraum, die Kinder der Gruppe 1 dagegen nicht. Bei allen Kindern waren dosisunabhängig keine hämodynamischen Entgleisungen und keine relevanten Elektrolytverschiebungen zu beobachten. Jedoch zeigten die Patienten in Gruppe 2 (favorable outcome) sowohl vor Intervention als auch am Ende des jeweiligen Beobachtungszeitraumes signifikant höhere Serumnatriumlevel als die der Gruppe 1. Dies legt einen protektiven Effekt hochnormaler bis leicht erhöhter Serumnatriumlevel auf den Erhalt der Autoregulation nahe. Der Effekt engmaschiger oder gar kontinuierlicher HTS-Gaben auch bei ICP- und CPP-Werten im Zielbereich sollte in zukünftigen Projekten untersucht werden. Eine kontinuierliche Messung der Autoregulation und eine entsprechende Therapiesteuerung mit regelmäßiger Reevaluation und Anpassung der individuellen Therapieziele bezüglich CPPopt nach PRx sollte fester Bestandteil der Therapie des schweren SHT sein. Eine Anpassung der akzeptierten Höchstwerte über definierte Zeiträume sollte erfolgen, um sekundäre Schädigungen bei hochnormalen Werten über längere Zeiträume zu verhindern. Außerdem sollte eine Gabe von hypertoner Kochsalzlösung bei Kindern mit gestörter zerebrovaskulärer Autoregulation auch bei Vorliegen von ICP-Werten im Zielbereich in Betracht gezogen werden. Ein negativer Effekt der HTS-Therapie konnte weder bei Kindern mit schlechtem noch mit gutem langfristigem Outcome beobachtet werden.

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