Blutzuckermanagement bei Typ 2 Diabetes in Deutschland? Ergebnisse einer Befragung.

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URI: http://hdl.handle.net/10900/131222
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1312220
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-72580
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2022-08-29
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Medizin
Advisor: Jacob, Stephan (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2022-06-30
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Hintergrund: Der DM2 ist eine chronische Erkrankung von hoher Prävalenz sowie hoher Signifikanz als Kostenfaktor im Gesundheitswesen in Deutschland. Das Ziel der DiMiD2-Studie war es, herauszufinden, wie sich die Versorgungssituation des DM2 in Deutschland darstellt und ob es Unterschiede im Management zwischen Hausärzten und Diabetologen gibt. Zudem wurde untersucht wie häufig der Diabetologe und wie die BZSM in die Therapiesteuerung einbezogen werden. Material und Methodik: Die Datenerhebung der retrospektiven Studie erfolgte von Oktober 2016 bis November 2017 anhand eines validierten Fragebogens. Dieser wurde in ausgewählten Apotheken bundesweit verteilt und zusammen mit DM2 Patienten bearbeitet. Ergebnisse: Die Fragebögen von 205 Befragten konnten ausgewertet werden. Es zeigte sich, dass 66 % alleine vom Hausarzt und nur 33 % zusätzlich vom Diabetologen betreut werden. Fast alle Befragten werden im Rahmen des strukturierten DMP DM2 betreut. 66 % der Befragten hat eine Diabetesschulung erhalten, jedoch lag diese bei 25 % länger als zehn Jahre zurück. Dazu kommt, dass 33 % der Teilnehmer nicht geschult sind. Während beim Hausarzt nur ca. 50 % eine Schulung erhalten haben, sind beim Diabetologen fast alle geschult. Die Behandlung des DM2 erfolgt bei 60 % alleine diätetisch oder zusätzlich mit OAD. Nur 40 % erhalten eine Insulintherapie. Bei den vom Hausarzt Behandelten werden nur 33 % mit Insulin behandelt, während dies beim Diabetologen 66 % sind. 75 % der Befragten messen zwar ihren BZ selbstständig, jedoch meist unstrukturiert. Jedoch nur 45 % dieser Werte werden auch vom Hausarzt oder Diabetologen mit dem Patienten im Hinblick auf die Therapiesteuerung besprochen. Schussfolgerung: Insbesondere die so wichtige Schulung der Menschen mit Diabetes wird leider zu selten praktiziert und aufgefrischt. Hierbei unterscheidet sich die Anzahl an Geschulten signifikant in Abhängigkeit vom betreuenden Arzt. Bei den Hausärzten sollte die Schulung ihrer Patienten stärker in den Fokus gerückt werden. Es lässt sich insgesamt feststellen, dass relativ wenig Patienten zusätzlich vom Diabetologen betreut werden. Bei der Betrachtung der Wahl der therapeutischen Optionen lässt sich festhalten, dass die Insulintherapie deutlich häufiger vom Diabetologen angewandt wird als vom Hausarzt. Da die Studie nicht darauf ausgelegt war, die Qualität der diabetischen Therapie darzustellen, kann keine Aussage über Folgen dieser unterschiedlichen Therapiestrategien getroffen werden. Das Selbstmanagement und die Überprüfung der BZ-Werte für eine Therapieentscheidung werden zu selten durchgeführt, obwohl sich bereits in anderen Studien gezeigt hat, dass eine strukturierte BZSM für den Therapieerfolg entscheidend ist. Demzufolge legen die Beobachtungen nahe, dass im Diabetesmanagement in Deutschland ein Verbesserungsbedarf besteht.

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