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Ziel unserer Studie war die Identifizierung der effektivsten Operationsmethoden bei Pseudarthrosen des Femurschafts und distalen Femurs sowie die Validierung des von Calori et al. (6) entwickelten NUSS-Scores.
Die von uns angefertigte retrospektive Studie umfasste ein Patientenkollektiv von 130 Patienten aus der von uns eigens angelegten Datenbank. Dies ist unserer Literaturrecherche nach das größte bisher untersuchte Patientenkollektiv bezüglich Pseudarthrosen des Femurschafts sowie des distalen Femurs.
Wir konnten entsprechend der signifikanten Spearman Korrelation (Abbildung 30) zeigen, dass eine höhere Anzahl an Eingriffen jeweils zu einer verlängerten Ausheilungszeit führte. Zudem ergab sich aus unseren Daten, dass eine invasivere Revisionsmethode wahrscheinlich zu einer Verkürzung der Ausheilungsdauer führte. Da hier jedoch aufgrund der zu geringen Fallzahl kein signifikanter Nachweis erzielt werden konnte, besteht hier sicherlich noch weiterer Forschungsbedarf. Speziell ergaben sich hier Hinweise darauf, dass bei distalen Femurfrakturen, welche primär mit einer Plattenosteosynthese versorgt wurden, ein Plattenwechsel mit additiver Plattenosteosynthese das Verfahren mit der größten Verkürzung der Ausheilungszeit darstellten. Kongruent dazu konnten wir bei Femurschaftfrakturen, welche primär mit einer Nagelosteosynthese operiert wurden, zeigen, dass ein Nagelwechsel mit additiver Plattenosteosynthese wahrscheinlich das Verfahren mit der kürzesten Ausheilungszeit darstellte. Bei Femurschaftfrakturen, welche primär mit einer Plattenosteosynthese versorgt wurden, gab die mittlere Ausheilungszeit von 0,724 Jahren Hinweise darauf, dass die Dekortikation das effektivste Operationsverfahren sein könnte.
Da hier jedoch aufgrund der geringen Patientenzahl die notwendige Signifikanz nicht nachgewiesen werden konnten, sollte dies in zukünftigen Studien genauer beleuchtet werden.
Weiterhin konnten wir zeigen, dass der NUSS-Score wie von Calori et al. beschrieben zwar eine suffiziente Erweiterung der Klassifikation von Weber und Cech (5) darstellte, jedoch im Allgemeinen bei der zu hohen Zahl an Parametern wenig Praxistauglichkeit besitzt. Letzteres ergab sich speziell aus unserem retrospektiven Studiendesign, in welchem eine vollständige Erhebung aller Parameter kaum zu leisten war.
Bezogen auf die Ausheilungszeit zeigten unsere Ergebnisse, dass die Ausheilungszeit der Patienten kürzer wurde je invasiver die durchgeführte operative Therapie war. Unsere Daten lassen hier also den Schluss zu, dass neben der Anpassung der Parameter des NUSS-Scores ebenso eine Anpassung der Therapieoptionen hinzu invasiveren Maßnahmen plausibel wäre.
Zusammengenommen konnten wir in unserer Arbeit nachweisen, dass der NUSS-Score ein valider Score zur Klassifizierung von Pseudarthrosen ist, jedoch bezüglich seiner Anwendung in der Praxis weiterer Modifikationen bedarf. Zudem wäre in zukünftigen Studien ein prospektives Studiendesign mit entsprechend hohen Fallzahlen im Rahmen eines bundesweiten, multizentrischen Pseudarthrosen-Registers wünschenswert. |
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