Vergleich der Behandlungsindikatoren und des Behandlungsoutcomes einer universitären Dysplasieeinheit – eine retrospektive monozentrische Datenerhebung

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/129781
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1297813
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-71143
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-07-27
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Henes, Melanie (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-06-01
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Fragestellung: Durch eine LEEP-Exzision kann eine CIN kurativ therapiert und die Weiterentwicklung zu einem Zervixkarzinom verhindert werden. Vor jedem operativen Eingriff sollte immer eine Kolposkopie sowie ggf. eine Biopsie stattfinden, um zu klären, um welchen Dysplasiegrad es sich handelt und um die Diagnose zu sichern. Nur so können Übertherapien vermieden und richtige Indikationen gestellt werden. Aus diesem Grunde sowie zur Einhaltung und Überprüfung der hohen Qualitätsstandards, hat sich die Universitätsfrauenklinik Tübingen 2014 als Dysplasieeinheit anhand verschiedener Qualitätsstandards zertifizieren lassen. Ziel dieser Arbeit war es, die Behandlungsindikatoren und -outcomes der LEEP-Exzisionen zu bewerten und zu evaluieren, ob sich durch die Zertifizierung nachweislich die Qualität verbessert hat. Außerdem sollten Risikofaktoren für eine fehlende Übereinstimmung der Indikatoren und Outcomes identifiziert werden. Methodik: Grundlage der retrospektiven Datenanalyse waren 1596 Patientinnen, an denen in den Jahren 2013 bis 2018 am Department für Frauengesundheit der Universitätsfrauenklinik Tübingen eine LEEP-Exzision der Zervix durchgeführt wurde. Erhoben wurden die Daten zu Zytologie, Kolposkopie, Biopsie, LEEP-Exzision, Re-LEEP-Exzision, Kontrolluntersuchungen und allgemeine Charakteristiken wie Alter, HPV-Status oder Nikotinabusus. Ergebnisse: Insgesamt lag bei 85.4 % (1364) der Patientinnen eine CIN 2+ vor, nur 14.6 % (232) hatten eine CIN 1 oder einen Normalbefund in der LEEP-Exzision. Im Verlauf der Jahre konnte der Anteil der Patientinnen mit CIN 2+-Exzisionen von 82.4 % (211) im Jahr 2013 auf 89 % (251) im Jahr 2018 signifikant (p<0.001) gesteigert werden. Die Übereinstimmung zwischen Biopsie und LEEP-Exzision erhöhte sich, je ausgeprägter die Läsion war (30.1 % bei CIN 1, 77.2 % bei CIN 3), je besser die T-Zone eingesehen werden konnte (92.6 % bei Typ 1, 83.2 % bei Typ 3) und wenn ein abnormer Befund in der Kolposkopie vorhanden war. Während 2013 bei 78.1 % der Patientinnen mit CIN 2+ LEEP-Exzision eine CIN 2+ Biopsie vorlag, waren es 2018 bereits 87.3 %. Zudem wurde signifikant häufiger eine Biopsie (60.9 % in 2013 und 100 % in 2018), Kolposkopie (96.5 % in 2013 und 100 % in 2018) und Zytologie (94.5 % in 2013 und 99.3 % in 2018) vor der Exzision durchgeführt. Bei 88.3 % (1294) aller Exzisionen konnte eine R0-Resektion erreicht werden, 6.1 % (98) erhielten eine Re-LEEP-Exzision. Im Jahr 2013 lag der R0-Anteil bei 81.9 % und in den darauffolgenden vier Jahren bis 2017 deutlich höher bei minimal 89.2 und maximal 92.6 %. Die R0-Raten bei Patientinnen mit CIN 3 stiegen in den Jahren 2014-2017 (Spannweite 93.2-88.9 %) im Vergleich zu 2013 (84.3 %) an, wodurch weniger Re-LEEP-Exzisionen und Hysterektomien durchgeführt wurden. Diskussion: Durch die Zertifizierung als Dysplasieeinheit und den damit einhergehenden Anforderungen konnte im Verlauf der Jahre 2013-2018 eine Qualitätssteigerung bezüglich der LEEP-Exzisionen für die Patientinnen an der Universitätsfrauenklinik Tübingen erreicht werden. Dies zeigte sich zum einen anhand der Behandlungsindikatoren, durch die signifikant häufiger durchgeführten Kolposkopien und Biopsien sowie der steigenden Übereinstimmungsrate mit der LEEP-Histologie. Zum anderen konnten die Behandlungsoutcomes wie der Anteil an CIN 2+ Exzisionen und R0-Resektionen erhöht werden.

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