Wiederholung der Zervixlängenmessung bei Frauen mit drohender Frühgeburt

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/129726
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1297262
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-71089
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-07-25
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kagan, Karl-Oliver (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-01-28
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In dieser Arbeit wurde die wiederholte Zervixlängenmessung bei Patientinnen mit vorzeitiger Wehentätigkeit zwischen der 24+0 und 33+6 Schwangerschaftswoche ausgewertet. Es wurden retrospektiv Daten aus den Jahren 2011 bis 2014 aus der klinikinternen Datenbank erhoben. Es handelte sich um Einlingsschwangerschaften, die mit vorzeitiger Wehentätigkeit in der Universitätsklinik Tübingen vorstellig wurden. Die Zervixlänge wurde bei Aufnahme sowie im Mittel nach 3,6 (+/- 1,5) Tagen gemessen. Es zeigte sich eine mittlere Zervixlänge von 19,4 (+/- 8,6) mm bei der Erstvorstellung, das mittlere Schwangerschaftsalter lag zu diesem Zeitpunkt bei 29+0 Schwangerschaftswochen. Die Auswertung der Daten erfolgte für eine Entbindung innerhalb von 7 oder 14 Tagen sowie vor der 34. Schwangerschaftswoche. 14 Frauen haben innerhalb von 7 Tagen, 17 Frauen innerhalb von 14 Tagen und insgesamt 27 Frauen vor der vollendeten 34. Schwangerschaftswoche entbunden. Eine univariate logistische Regressionsanalyse konnte zeigen, dass zwischen einer Frühgeburt binnen 7 oder 14 Tagen, den zwei Zervixlängenmessungen und deren Unterschied eine signifikante Korrelation besteht. Der durchschnittliche Zeitabstand zwischen beiden Messungen korreliert nicht mit der Differenz der Messungen. Eine multiple logistische Regression wurde benutzt, um Modelle für die Vorhersagbarkeit einer Geburt innerhalb von sieben bzw. 14 Tagen und vor der vollendeten 34. Schwangerschaftswoche zu erstellen, basierend auf der ersten und zweiten Zervixlängenmessung, sowie der Differenz zwischen beiden. Es konnte gezeigt werden, dass für eine Geburt innerhalb von 7 Tagen keines der Modelle überlegen war, aber bis zu einer Falsch-Positiv-Rate von etwa 20 % war die Sensitivität für eine Geburt innerhalb von 7 Tagen und für eine Geburt vor der 34. Schwangerschaftswoche wesentlich niedriger, wenn nur die erste Messung berücksichtigt wurde. Die entsprechende erste und zweite Zervixlänge für eine Falsch-Positiv-Rate von 20 % waren jeweils 13 und 12 mm. Bei den Entbindungen innerhalb von 14 Tagen zeigte die multiple logistische Regression, dass die Hinzunahme der Differenz zwischen beiden Messungen das Modell auf eine Falsch-Positiv-Rate von 20 % verbessert. Eine Länge der Zervix von 10 mm bei der Erstmessung und 9 mm bei der Zweitmessung, welche einer Falsch-Positiv-Rate von 10 % entsprechen, zeigte sich eine Aufdeckungswahrscheinlichkeit für eine Geburt innerhalb von 14 Tagen von 17,6 % für die Erstuntersuchung, von 47 % für die Zweituntersuchung und von 52,9 % für die beiden Untersuchungen und dem jeweils entsprechenden Messunterschied. Außerdem konnte für die Vorhersage einer Frühgeburt vor der 34. Schwangerschaftswoche gezeigt werden, dass bis zu einer Falsch-Positiv-Rate von 20 % die auf der ersten Zervixlängenmessung basierenden Daten verbessert werden können, indem man die Differenz zwischen beiden Messungen berücksichtigt. Wir konnten zeigen, dass die vaginalsonographische Bestimmung der Zervixlänge bei Frauen mit symptomatischer vorzeitiger Wehentätigkeit zur Risikoeinschätzung einer drohenden Frühgeburt essentiell ist. Die wiederholte Zervixlängenmessung ist hier als prognostischer Marker einer einzelnen Messung überlegen.

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