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Zusammenfassung
Seit einiger Zeit werden im medizinischen Bereich SMS-Erinnerungen zur Beeinflussung der Mitarbeit der Patienten genutzt und haben sich als wirksam erwiesen. Es ist bekannt, dass in der kieferorthopädischen Behandlung der Behandlungserfolg wesentlich von der Mitarbeit des Patienten abhängt, besonders bei der Behandlung mit herausnehmbaren kieferorthopädischen Apparaturen. Werden diese Apparaturen nicht ausreichend getragen, kann das Behandlungsziel meist nicht vollständig erreicht werden. Aus früheren Studien mit Tragezeitmessungen ist bekannt, dass Patienten die vom Arzt verordnete Tragezeit meist nicht erreichen. Der Einfluss einer SMS-Erinnerung auf die Tragezeit herausnehmbarer kieferorthopädischer Apparaturen wurde noch nicht untersucht.
Ziel dieser Studie war es festzustellen, ob SMS-Erinnerungen auf die tägliche durchschnittliche Tragezeit der Patienten eine Wirkung haben und die Mitarbeit der Patienten verbessern. Potenzielle Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht oder Gerätetyp wurden berücksichtigt. Ferner sollte mit einer anschließenden Fragebogenstudie der SMS-Erinnerungsservice bewertet werden, alternative Mitteilungsmedien zur Erinnerung, sowie Verbesserungsvorschläge evaluiert werden.
Um dies zu untersuchen, wurde den Patienten über einen Zeitraum von 3 Monaten einmal wöchentlich eine SMS-Erinnerung geschickt. Die Apparaturen der Patienten waren alle mit einem TheraMon®-Sensor zur objektiven Messung der Tragezeit ausgestattet. Bei jedem Kontrolltermin wurde die Tragezeit ausgelesen und in einem Datenpool gespeichert. Die Daten von 35 Patienten wurden nach Berechnung der täglichen durchschnittlichen Tragezeiten und nach aufwändigem Matching mit den Daten einer Kontrollgruppe, Patienten mit herausnehmbaren kieferorthopädischen Geräten ohne Erhalt einer SMS-Erinnerung verglichen und statistisch ausgewertet. Die Auswertung unserer Daten ergab, dass die SMS-Erinnerung nur einen geringen Einfluss auf die durchschnittliche tägliche Tragezeit der herausnehmbaren kieferorthopädischen Geräte hatte. Auch unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und Behandlungsgerät zeigten sich keine höheren durchschnittlichen täglichen Tragezeiten in der SMS-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Bei Betrachtung der Compliance der Patienten über den Verlauf des Studienintervalls von 90 Tagen fanden wir bei beiden untersuchten Gruppen unabhängig der verordneten herausnehmbaren Behandlungsapparatur eine Abnahme der Tragezeiten. In Abhängigkeit von der Behandlungsapparatur zeigte die SMS-Gruppe mit Retentionsgerät jedoch, dass die Abnahme der Compliance signifikant reduziert werden konnte, was gegebenenfalls auf die SMS-Erinnerung zurückzuführen war.
An der anschließenden Fragebogenstudie nahmen 30 der Patienten und 28 der Eltern teil. Die Antworten der Patienten und Eltern korrelierten stark miteinander. Zusammenfassend konnte man feststellen, dass der SMS-Erinnerungsservice positiv bewertet wurde. Der Großteil der Befragten würde den Service weiterhin in Anspruch nehmen wollen.
Zukünftig wäre interessant zu untersuchen, ob gegebenenfalls die Berücksichtigung individueller Wünsche, bezüglich der Art der Erinnerungsnachrichten, des Versandmediums oder der Häufigkeit der Schlüssel zum Erfolg sind und eine SMS-Erinnerung auf diese Weise die Mitarbeit der Patienten beim Tragen ihrer herausnehmbaren Zahnspangen unterstützen kann. |
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