Risikofaktoren für schlafbezogene Atmungsstörungen bei Kindern mit Myelomeningozele - Eine retrospektive Datenanalyse von 104 Patienten über 11 Jahre

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/128181
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1281819
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-69544
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-06-22
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Poets, Christian F. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-05-07
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Myelomeningozele
Risikofaktoren
Chiari Malformation
schlafbezogene Atmungsstörungen
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Patienten mit CM haben ein bekanntermaßen höheres Risiko an einer SBAS zu erkranken, diesbezüglich identifizierte man jedoch erst wenige Risikofakto-ren, speziell für CM II-Patienten. Deshalb führten wir eine retrospektive Studie durch, bei der 104 Patienten mit MMC im Alter zwischen null und 18 Jahren eingeschlossen wurden, welche im Zeitraum von 2008 bis 2018 am UKT eine Schlaflaboruntersuchung erhalten hatten. Das Hauptziel der Studie war es, herauszufinden, welche Merkmale bei pädiatrischen Patienten mit CM als prä-diktive Faktoren für das Auftreten eines SBAS wirken können. Die demographi-schen, klinischen und polysomnographischen Daten der untersuchten Patien-ten wurden retrospektiv gesammelt und mit Hilfe von deskriptiver Statistik so-wie simpler und multipler logistischer Regression analysiert, um prädiktive Fak-toren für eine CSA und eine OSA herauszufinden. Des Weiteren befragten wir Schlaflabore in Deutschland bezüglich ihres Patientenmanagements. Insgesamt werteten wir Daten von 98 Patienten aus. Die Studienpopulation bestand aus 22 Patienten mit SBAS und 76 Patienten ohne SBAS bei Erstun-tersuchung. Die Gruppe mit SBAS zeigte entsprechend einen signifikant höhe-ren MOAHI (2,5 vs. 0,0) und CAHI (1,06 vs. 0,50). Des Weiteren war die SBAS Gruppe signifikant älter (9,50 vs. 1,00 Jahre), und auch das Gewicht (31,75 vs. 10,50 kg) und die Länge (121,75 vs. 76,00 m) waren signifikant höher und adi-pöse Patienten waren signifikant häufiger (7 vs. 8 Patienten) in der SBAS- Gruppe. Die Patienten mit SBAS wiesen auch signifikant häufiger (12 vs. 10 Patienten) Schnarchen als SBAS-typisches klinisches Symptom auf. Die lon-gitudinale Untersuchung der Daten zeigte, dass 29 % der zunächst unauffälli-gen Patienten über einen mittleren Zeitraum von 2,7 Jahren eine SBAS entwi-ckelte. Die simple logistische Regression zeigte eine Adipositas (OR: 3,88; 95 % CI: 1,21-12,47), ein höheres Alter zwischen 7 und 18 Jahren (OR: 7,73; 95 % CI: 2,73-22,03) und Schnarchen (OR: 7,92; 95 % CI: 2,71-23,11) als sig-nifikante prognostische Faktoren für eine SBAS. Die multiple logistische Re-gression implizierte, dass Schnarchen (OR: 9,07; 95 % CI: 2,68-30,65) den größten Einfluss hat, gefolgt von höherem Alter (OR: 1,13; 95 % CI: 1,01-1,25). Der Vergleich von zwölf Schlaflaboren in Deutschland ergab, dass nur ein ge-ringer Anteil der CM-Patienten im Schlaflabor jährlich untersucht wurde. So-wohl die Untersuchungsschemata der verschiedenen Schlaflabore als auch die Therapieempfehlungen waren ähnlich. Im Vergleich zu Vorstudien konnten neue Ergebnisse insbesondere im Bezug auf den Verlauf der SBAS gewonnen und gleichzeitig schon vorhandene Daten bestätigt werden. Aufgrund einiger Studienlimitationen ist jedoch eine Folge-studie essenziell, in welcher eine genaue Klassifikation der CM-Subtypen er-folgt und gleichermaßen die radiologischen Daten genauer mit in die Studie einbezogen werden. Es wurde jedoch jetzt schon deutlich, dass Patienten mit höherem Alter, vorhandenen klinischen Symptomen und einer Adipositas ein höheres Risiko haben, sowohl an einer obstruktiven als auch einer zentralen Schlafapnoe zu erkranken. Unsere Ergebnisse zeigen die hohe Relevanz für Patienten sowohl einmalig nach Diagnosestellung als auch bei vorliegenden klinischen Symptomen eine Schlaflaboruntersuchung zu erhalten. Zusätzlich sollte eine Schlaflaboruntersuchung mindestens ein weiteres Mal routinemäßig im Jugendalter durchgeführt werden und Patienten und deren Eltern bezüglich der klinischen Symptome und dem Einfluss von Adipositas geschult werden.

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