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Hintergrund: Insgesamt gibt es in der Literatur wenige Studien mit größeren Kollektiven von reinem duktalen Carcinom in situ der Mamma (DCIS, ohne invasive Karzinome), die sich systematisch mit molekularen und morphologischen Parametern und ihrem möglichen Einfluss auf den Erfolg einer operativen Maßnahme beschäftigen. Wir wollten mit unserer Arbeit versuchen, eine größere Gruppe von DCIS morphopathologisch und molekular retrospektiv zu untersuchen und im Rahmen einer pathologischen Qualitätssicherungsstudie zu charakterisieren. Für die operative Planung möglicherweise hilfreiche histologische und molekulare Parameter sowie ihre Auswirkungen auf den Erfolg einer Resektionsstrategie werden dabei herausgearbeitet.
Methoden: Dafür haben wir uns 173 konsekutive reine DCIS Fälle untersucht und in Bezug auf Morphologie und den molekularen Status reviewed. Wir haben dann die Parameter untereinander auf Korrelationen getestet. Die Ergebnisse wurden dann mit der Notwendigkeit einer Nachresektion im Rahmen einer Re-Operation korreliert. Aufgrund der Anzahl an Tests wurde eine Bonferroni Korrektur durchgeführt.
Ergebnisse: Wir konnten zeigen, dass bei großen Läsionen, also Läsionen größer 40mm, häufiger eine Nachresektion nötig war. Die Rate an Nachresektionen war in unserem Kollektiv ebenfalls bei einer Skin sparing Mastektomie erhöht. Der bisher relativ wenig untersuchte Inflammationsgrad korrelierte mit dem verschiedenen Parametern wie zum Beispiel dem Kerngrad, der Größe der Läsion oder dem molekularen Subtyp. Solide Läsionen, Läsionen vom HER2-Typ oder Triple negative Läsionen tendieren dazu, einen höheren Kernmalignitätsgrad zu haben. Das duktale Ausbreitungsmuster scheint mit einer erhöhten Nachresektionsrate verbunden zu sein, auch wenn es, statistisch aufgrund der Bonferroni Korrektur, nicht mehr signifikant war. HER2 positive Läsionen zeigten in unseren Daten eine signifikante Korrelation mit der Tumorgröße. Die Frage der Nachresektionsrate konnten wir für HER2 nur eingeschränkt untersuchen, da diese Patienten fast immer mit einer primären Ablatio behandelt wurden. Wenn in seltenen Fällen (n=3) primär eine Segmentresektion bei HER2 positiven Fällen durchgeführt wurde, so bedurften am Ende alle Fälle einer Nachresektion. HER2 wird derzeit nicht routinemäßig bei DCIS bestimmt, könnte aber gemäß unserer Daten auch hier klinisch relevant sein.
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Schlussfolgerungen: Aufgrund unserer Daten sehen wir das höchste Risiko für Re- Operationen bei Patienten, die besonders große Läsionen haben. Weiterhin scheint ein duktales Ausbreitungsmuster, wenn auch nicht statistisch signifikant zu vermehrten Nachresektionen zu führen. Eine Tumorausdehnung von mehr als 40 mm und ein positiver HER2 -Status sollten eine erhöhte Vigilanz induzieren. Hier sollte also weiterhin kritisch geprüft werden, welches operative Verfahren man diesen Patientinnen anbietet. Zum anderen könnte versucht werden, die Rate an R0 Resektionen durch optimierten Einsatz von präoperativer Bildgebung (z.B. MRT) zu erhöhen. Letztendlich müssen weitere prospektive Studien den Nutzen einer präoperativen molekularen Charakterisierung des DCIS evaluieren. |
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