Dezelerationskapazität: Ein Risikoprädiktor für Patienten nach ischämischem Schlaganfall

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/127984
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1279846
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-69347
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-06-10
Originalveröffentlichung: Teile der Dissertationsschrift wurden bereits in der folgenden Publikation veröffentlicht: Duckheim M, Gaebler M, Mizera L, Schreieck J, Poli S, Ziemann U, Gawaz M, Meyer-Zuern CS, Eick C. Deceleration capacity for rapid risk stratification in patients suffering from acute ischemic stroke: A prospective exploratory pilot study. Medicine 2021;100:13(e25333). 02. April 2021
Sprache: Deutsch
Englisch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Gawaz, Meinrad (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-05-16
DDC-Klassifikation: 500 - Naturwissenschaften
610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: HRV-Parameter
ischämischer Schlaganfall
Risikoprädiktor
Dezelerationskapaität
Deceleration Capacity
Stroke
risk predictor
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Der Schlaganfall gilt in Deutschland nach wie vor als eine der häufigsten Todesursachen, obwohl die Sterblichkeit dort und in anderen Teilen Westeuropas in den letzten Jahren rückläufig erscheint. Gründe für einen solchen Rückgang sind nicht zuletzt verbesserte Therapieoptionen, wie das systemisch-venöse Lysever-fahren sowie Methoden der mechanischen Rekanalisation. Aber auch neurologische Risikostratifizierungen mittels Scoresysteme, wie der NIHSS, tragen anteilig dazu bei. Arbeiten und Analysen, welche HRV-Parameter bei Patienten nach einem ischämischen Schlaganfall untersucht haben, sind selten. Eine frühzeitige Erkennung von Risikopatienten nach einer zerebralen Ischämie könnte das Outcome entscheidend verbessern und unter Umständen sogar die Sterblichkeit senken. Eine Möglichkeit hierfür wäre das Erfassen bestimmter autonomer Herzfrequenzvariabilitätsparameter, wie der Dezelerationskapazität (DC), welche sich schon in zahlreichen Studien als exzellenter Risikoprädiktor zeigte. Ziel dieser Studie war es zu überprüfen, ob die DC auch bei Patienten mit zerebraler Ischämie als Prädiktor in Bezug auf die intrahospitale Sterblichkeit geeignet ist. Zu diesem Zweck wurden im Zeitraum zwischen September 2015 und März 2018 alle Patienten eingeschlossen, die sich mit einer zerebralen Ischämie in der Stroke Unit der neurologischen Klinik der Universität Tübingen vorstellten. Aus 24-Stunden-Langzeit-EKG-Messungen erfolgte die Berechnung der DC. Patienten mit persistierendem oder permanentem Vorhofflimmern wurden aus der Studie ausgeschlossen. Primärer Endpunkt war die Intrahospitalmortalität. Ferner wurden weitere prognostische Marker, wie Alter und NIHSS-Score bei Aufnahme erhoben. Insgesamt wurden 878 Patienten eingeschlossen. 25 (2,8 %) erreichten den primären Endpunkt. In der Gruppe der intrahospital Verstorbenen zeigte sich die DC signifikant vermindert (4,1 ± 2,8 vs. 6,3 ± 3,3, p < 0,001). Weiterhin war sowohl die NIHSS als auch das Alter signifikant höher in der Gruppe der intrahospital Verstorbenen (NIHSS: 7,6 ± 7,1 vs. 4,3 ± 5,5, p = 0,015; Alter: 78,7 ± 10,8 vs. 69,5 ± 13,5, p = 0,001). Alle Variablen konnten in einer multivariaten binär logistischen Regression als unabhängige Risikofaktoren der intrahospitalen Mortalität determiniert werden. Die DC erreichte in einem Prädiktionsmodell eine AUC von (0,708), die NIHSS (0,641) und das Alter (0,700). Eine Kombination der drei Faktoren erzielte überdies eine signifikant verbesserte AUC (0,757), verglichen mit den jeweiligen Einzelparametern.

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