Inhaltszusammenfassung:
Unter der Hypothese, dass CD26- und CD28-exprimierende T-Zellsubpopulationen als Marker der Immunzellaktivierung dienen können,
wurden in der hier vorgestellten monozentrischen, prospektiven Kohortenstudie,
über einen Beobachtungszeitraum von 12 Monaten (±1Monat), die CD4+ -und
CD8+ T-Zellen und die entsprechenden Gedächtniszellen mittels
Durchflusszytometerie im peripheren Blut von Nierentransplantierten
untersucht. Es wurde zunächst der Verlauf der T-Zellsubpopulationen verfolgt,
wobei bis auf wenige Ausnahmen keine signifikanten Effekte mit dem Abstand
zur Transplantation beobachtet werden konnten. Auch gab es keine relevanten
Korrelationen zwischen der Steroiddosis bzw. der Konzentration von MPA
sowie Tacrolimus im Blut und den T-Zellsubpopulationen.
Die Aufteilung der Studienteilnehmer in solche mit einem erhöhten
immunologischen Risiko und solche ohne ein erhöhtes immunologisches Risiko
vor bzw. nach der Transplantation zeigte signifikante Effekte auf die Verteilung
von CD26- und CD28- exprimierenden T-Zellen insbesondere bei der ATG-Induktion, den dnDSA, den PRA und den präformierten Antikörpern.
Für die Diagnostik klinischer Ereignisse wie Abstoßungen, Infektionen oder den
kombinierten Endpunkt Funktionsverschlechterung und Transplantatverlust
zeigten sich die CD26 und CD28 positiven T-Zellsubpopulationen weder in der
diagnostischen noch in der prädiktiven Auswertung als geeignet.
Damit konnten die Untersuchungen nicht bestätigen, dass die Messung von
CD26 oder CD28 exprimierenden T-Zellsubpopulationen hilfreich ist, um den
Grad der Immunaktivierung bzw. den Grad der Immunsuppresssion im ersten
Jahr nach einer Nierentransplantation abzuschätzen.