Inhaltszusammenfassung:
Im Rahmen der hier vorliegenden Arbeit soll den Fragen nachgegangen werden, in welchem Maß Surfen im Breitensport gesundheitsorientiert ausgeübt und wie der Umgang mit Gesundheit in unterschiedlichen Kulturen ist. Denn für viele Menschen ist Surfen eher ein Lifestyle als eine kör-perlich motorisch hoch anspruchsvolle Sportart, die eines regelmäßigen Trainings bedarf und für die gleichzeitig ein hohes Maß an Gesundheit benötigt wird. Die Art und Weise, wie Surfen aus-geübt wird, hängt aber auch vom kulturellen Kontext ab. Surfen ist in der hawaiianischen Kultur seit Jahrhunderten fest verankert, während das Surfen im europäischen Raum eher eine Life-style-Sportart ist.
Um diesen Fragestellungen nachzugehen, wird zunächst das Konstrukt „Gesundheit“ und die Bedeutung von Gesundheit aus der Perspektive von Surfern betrachtet. Der dieser Arbeit für die empirische Untersuchung zugrundeliegende theoretische Ansatz, wird durch Bourdieus Habitus Konzept gegeben. Die empirische Untersuchung folgt einem qualitativ-multi-methodischen An-satz: die systematische Beobachtung und das qualitative leitfadengestützte Interview. Für die Beobachtung und die Interviews werden zwei Forschungssettings gewählt: ein Strand am North Shore der Insel Oahu/Hawaii, sowie der Strand Nordduine in Domburg/Niederlande. Die Auswer-tung der Daten erfolgt in Orientierung an der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse von May-ring.
Die Ergebnisse legen zugrunde, dass sich sowohl das Selbstverständnis sowie der Umgang mit Gesundheit in den unterschiedlichen regionalen Kontexten unterscheidet. Zwar sind auch ge-meinsame lebensstilbezogene Praktiken erkennbar, jedoch ist Surfen in Hawaii eine in den Alltag integrierte Praktik, während das Surfen in den Niederlanden eher eine urlaubs-/wochenendbezogene Sportart ist. Die Einstellungen zu Gesundheit auf personaler Ebenen scheinen jedoch in beiden Kontexten ähnlich zu sein.
Die Grenzen der Arbeit ergeben sich aus ihrem explorativ ethnografischen Charakter. Durch die-sen Ansatz ergeben sich jedoch Ansatzpunkte für weiterführende Forschungsarbeiten.