Gutachten zur Qualität der Arzneimittelversorgung durch Apotheken im Ländlichen Raum Baden-Württembergs - Die Rolle der Apotheken für die künftige Sicherstellung der medizinischen Versorgung

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/125663
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1256632
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-67026
Dokumentart: Verschiedenartige Texte
Erscheinungsdatum: 2020-10
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Medizinische Versorgung , Apotheke , Arzneimittel , Ländlicher Raum
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Zielsetzung: Insbesondere strukturschwache Regionen sind von der Demographie, der Alterung der Bevölkerung betroffen. Das geht mit steigenden medizinischen Versorgungsbedarfen einher, insbesondere werden die Anforderungen an Arzneimittelversorgung und -therapie komplexer. Vor diesem Hintergrund stellt sich das Gutachten der Frage, welche Trends sich bezüglich der Versorgungssituation mit Medikamenten, insbesondere durch Apotheken, zeigen und welche Maßnahmen zur künftigen Sicherstellung sinnvoll sein können. Status Quo: Die Apothekenanzahl und -dichte sank insbesondere in den letzten 10 Jahren. Die Versorgung in Baden-Württemberg liegt mit rund 22 Apotheken je 100.000 Einwohner leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Nur 12 Landkreise zeigen eine stark unterdurchschnittliche Apothekendichte, davon befindet sich nur ein Drittel im ländlichen Raum. Es gibt keine Definition für eine optimale Versorgungsdichte, jedoch gibt es aktuell keine Anhaltspunkte für eine bestehende Unterversorgung. Apotheken sind im Kerngeschäft (verschreibungspflichte Arzneimittel) auf die Verordnung von Ärzten angewiesen, Produktsortiment und Preise sind weitgehend festgelegt. D.h. sie können ihren Markt kaum selbst beeinflussen. Wettbewerbsmechanismen reduzieren sich somit auf den OTC-Bereich, in dem sich gerade auch der Versandhandel etabliert hat. Apotheker sind somit einerseits mit einem rechtlich sehr dynamischen Umfeld konfrontiert, das sie selbst kaum beeinflussen können, andererseits erfordert gerade auch das Themenfeld Digitalisierung (e-Rezept & Co)entsprechende Investitionen und vorausschauendes unternehmerisches Agieren. Ländliche Apotheken haben ein anderes Patientenkollektiv (mehr Stammkunden, breites Versorgungsspektrum) und tendenziell eine größere Arbeitsdichte, aber keine wirtschaftlich schwächere Position. Der Nachwuchsmangel ist auf dem Land jedoch besonders prekär. Lösungsansätze: Die Vor-Ort-Apotheke sollte erhalten bleiben, da sie einen wesentlich breiteren Versorgungsbeitrag vor Ort leisten als das der reine Versandhandel kann. Hierzu gehört u.a. die persönliche Beratung, die Vernetzung und Unterstützung der Versorgung vor Ort. Insbesondere auf dem Land erfordert das, die Attraktivität für den Nachwuchs zu fördern. Hierzu gehören ein attraktives Umfeld, flexible Arbeitsbedingungen und erweiterte Aufgabenbereiche für junge Apotheker, die gern mehr pharmazeutische Aufgaben in Kooperation mit Ärzten und weiteren Leistungserbringern erbringen wollen. Letzteres kann auch zur Sicherung der Versorgung insgesamt beitragen.

Das Dokument erscheint in: