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In dieser Studie wurden erstmals alle Kollagenosen (Systemischer Lupus erythematodes=SLE, Myositis, Systemsklerose=SSc, Sjögren Syndrom, Sharp-Syndrom) auf etwaige geschlechterspezifische Unterschiede, in Hinsicht auf klinischen Schweregrad und der Krankheitswahrnehmung untersucht. Es wurden die Daten von 234 Ambulanzpatienten (175 Frauen, 59 Männern) der rheumatologischen Sprechstunde im Untersuchungszeitraum von November 2016 bis Oktober 2018 ausgewertet. Die Krankheitswahrnehmungen der Patienten wurden mit den B-IPQ (VAS) Fragebogen erfasst. In unserer Studie beobachteten wir signifikant unterschiedliche Geschlechter-assoziierte Verteilungsmuster. Männer hatten sowohl im Vergleich der Gesamtkohorte als auch im Subkohortenvergleich (SSc und SLE) signifikant mehr Erkrankungsbeteiligungen und somit auch einen höheren Gesamtschweregrad. Im Vergleich zu Frauen, waren Serositiden signifikant häufiger bei Männern mit SLE und SSc zu beobachten. Kardiale Beteiligungen sowie Beteiligungen des Bewegungsapparats waren signifikant häufiger bei Männern mit SSc zu finden. Es bestehen Hinweise auf eine vermehrte Therapieintensivität bei Männern mit Kollagenosen, was jedoch nur in der SSc-Subkohorte bestätigt wurde, demnach wurden Männer signifikant häufiger mit mehreren Substanzen unterschiedlicher Therapieregime behandelt. Der Einfluss des Geschlechts auf die Therapieintensität ist je Erkrankung statistisch unterschiedlich zu quantifizieren (beispielsweise SSc 14%, SLE 2,9 %). Der Einfluss des Geschlechts auf den klinischen Schweregrad war jedoch insgesamt gering. Signifikante Unterschiede der Krankheitswahrnehmung (Therapiekontrolle, persönliche Kontrolle, Kohärenz, Konsequenzen, Identität, emotionale Beteiligung, Sorge, zeitlicher Verlauf) bestanden weder zwischen Männern und Frauen, noch innerhalb der unterschiedlichen Kollagenosen. In Hinsicht auf die Krankheitswahrnehmung der Studienteilnehmer/-innen konnten wir insgesamt eine negative Krankheitswahrnehmung bei höheren klinischen Schweregrad und höheren Alter festzustellen, zudem nahmen Patienten eine geringere Therapiekontrolle bei hoher Therapieintensität und hohem klinischen Schweregrad war. Eine höhere Wahrnehmung der Intensität der Symptome lag zudem bei höherem klinischen Schweregrad sowie erhöhter Anzahl von Kollagenose-Beteiligungen vor. Darüber hinaus konnten in der Studie noch weitere Wirkungen von klinischen Parametern (wie zum Beispiel Beteiligungsanzahl, Therapieintensität und Schweregrad) auf Aspekte der Krankheitswahrnehmung von Kollagenose-Patienten/-innen beobachtet werden. Zusammenfassend sind sowohl die beobachteten klinischen Schweregrade, als auch die erfasste subjektive Krankheitswahrnehmung der Patienten, besser durch Drittvariablen erklärt, als durch das Geschlecht. |
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