Experimentelle Untersuchung zur Verbundfestigkeit von dreidimensional gedruckten Aufbissschienen mit anderen in der Zahntechnik verwendeten chemisch härtenden Kunststoffen und Reparaturmaterialien, unter Verwendung von Haftvermittlern und unterschiedlicher Oberflächenbehandlung

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/125309
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1253099
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-66672
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-03-09
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Engel, Eva Maria (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-02-01
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Additive Fertigung
Haftverbund
Acrylate
Aufbissschienen
CMD
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden Studie wurde der Haftverbund zwischen einem additiven Schienenmaterial Freeprint splint 2.0 UV (DETAX GmbH& Co. KG, Ettlingen Deutschland) und unterschiedlichen Reparaturmaterialien untersucht. Als Reparaturmaterial wurde ein Autopolymerisat Palapress klar (Kulzer GmbH, Hanau, Deutschland) und drei verschiedene Lichtpolymerisate verwendet. Bei den Lichtpolymerisaten handelte es sich um das primosplint® (primotec, Joachim Mosch e.K, Bad Homburg, Deutschland), das freeform fixgel und freeform plast der Firma DETAX. Auch wurde experimentell das Schienenmaterial selbst als Reparaturmaterial verwendet. Die Kontrollgruppe diente als Goldstandard und bestand aus einer individuell hergestellten Prüfkörperbasis aus Palapress klar. Das Reparaturmaterial bestand ebenfalls aus Palapress klar. Die Herstellung der additiven Prüfkörperbasen erfolgte nach der digitalen Konstruktion (das sogenannte CAD) mit dem 3D- Drucker von Rapid Shape, D30 II (Rapid Shape GmbH; Generative Produktion Systems, Heimsheim, Deutschland). Die Basen wurden mit dem DLP Verfahren mit einer 50 μm Schichtdicke gedruckt. Ziel der Studie war es, den Einfluss verschiedener Oberflächenkonditionierungen und der künstlichen Alterung auf den Haftverbund zu untersuchen. Die Prüfkörper wurden dabei entweder bei 23° C für 24 Std. trocken oder für 14 Tg. in H2O dest. (bei 37° C) gealtert. Nach der Alterung wurden die Prüfkörperbasen unterschiedlich vorbehandelt. Die Oberfläche wurde entweder mit Aluminiumoxid Edelkorund (125 μm) gestrahlt, mit Monomer oder einem MMA- haltigen Haftvermittler (in den entsprechenden Prüfgruppen) benetzt. Auch wurde die Kombination aus Strahlen und Verwendung eines Haftvermittlers untersucht. Zum besseren Vergleich wurde die Oberfläche auch unbehandelt belassen. Rauheit und Welligkeit der Prüfkörperbasen nach der unterschiedlichen Konditionierung und Alterung wurden mit einem Perthometer S6P (Mahr GmbH, Göttingen, Deutschland) vermessen. Zusätzlich wurden REM- Aufnahmen erstellt. Die Testung der Verbundfestigkeit erfolgte mit einer Universalprüfmaschine Zwick Z010/ TN2A (Zwick GmbH & Co. KG, Ulm, Deutschland). Die statistische Auswertung erfolgte bei normal verteilten Gruppen mit dem Student´s t- Test, bei nicht normal verteilten Gruppen mit der Wilcoxon- Methode. Die statistische Signifikanz wurde mit den 95%- Konfidenzintervallen geprüft, ergänzend dazu wurden die p- Werte herangezogen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Reparatur des additiven Schienenmaterials mit dem Autopolymerisat aus PMMA, vergleichbar gute Verbundfestigkeitswerte wie bei der Kontrollgruppe erreichte. Bei fast allen Konditionierungsformen des Reparaturmaterials PMMA wurden nur kohäsive Brüche festgestellt, außer bei der Wasserlagerung. Hier führte die Konditionierung mit Monomer zu adhäsiven- und gemischten Bruchtypen. Die Verwendung von Lichtpolymerisaten führte im Vergleich zu PMMA zu statistisch signifikant geringeren Verbundfestigkeitswerten. Dabei zeigte das freeform® fixgel in der Tendenz bessere Verbundfestigkeitswerte. Die Anwendung des Haftvermittlers primostick® zeigte innerhalb der Lichtpolymerisate nur bei primosplint® in Kombination mit Strahlen einen statistisch signifikanten Effekt gegenüber der unbehandelten Oberfläche. Beim freeform® fixgel war das Strahlen signifikant besser bei beiden Alterungsformen gegenüber der unbehandelten Oberfläche. Beim Reparaturmaterial freeform® plast, erwies sich das Strahlen und Anwenden des Haftvermittlers freeform® bond, bei der Wasserlagerung gegenüber der unbehandelten Oberfläche statistisch signifikant besser. Bei der trocken gealterten Gruppe zeigte die gestrahlte Gruppe signifikant höhere Verbundfestigkeitswerte gegenüber der unbehandelten Oberfläche. Schlussfolgernd kann festgehalten werden, dass sie Verwendung von einem Autopolymerisat als Reparaturmaterial eher zu empfehlen ist, wenn auch hier die erreichten Ergebnisse den klinischen Anforderungen nicht entsprechen. Bei der Verwendung von Lichtpolymerisaten sollte die Oberfläche gestrahlt werden, bei einer Wasserlagerung zusätzlich der jeweilige Haftvermittler verwendet werden. Bei den vorliegenden Ergebnissen sind die Limitationen dieser Studie zu berücksichtigen.

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