Inhaltszusammenfassung:
Ist sexualisierte Gewalt und (Angst vor) Viktimisierung ein "Frauenthema", das Männer nicht betrifft? Oder ist von jeweilig geschlechtsspezifischen Gewalterfahrungen auszugehen, mit denen entsprechend unterschiedlich umgegangen wird? Eine Erhebung unter 3000 Studierenden untersucht die Betroffenheit durch sexualisierte Gewalt und stellt die Ergebnisse in einen Kontext mit dem Diskurs zu sexualisierter Gewalt der Frauen- und Männerforschung. Es werden Prävalenzen und Natur der geschlechtsspezifischen Gewalterfahrungen dargelegt, aber auch der Rezeption des Erlebten nachgegangen. Dabei wird deutlich, dass neben normativen Verhaltensvorgaben auch geschlechtsspezifische ("Vergewaltigungs-")Mythen für den gesellschaftlichen Umgang mit dem Opfer und die Einordnung der Tat durch das Opfer selbst maßgeblich sind. Relevant ist dieser Umstand nicht zuletzt für die Unterstützung der Betroffenen durch das Hilfesystem und die Strafverfolgungsorgane.