Inhaltszusammenfassung:
Das Ziel dieser Studie war es, die peri- und postoperativen sowie mittelfristigen Ergebnisse der Frozen-Elephant-Trunk-Operation zu untersuchen und zu evaluieren, ob das Frozen-Elephant-Trunk-Verfahren ein nachhaltiges Operationsverfahren in Bezug auf die Überlebenswahrscheinlichkeit, auf das aortale Remodeling der dissezierten Gefäßanteile sowie auf den sekundären Interventionsbedarf darstellt. Für diese retrospektive Auswertung wurden die Daten von 199 Patienten untersucht, die im Zeitraum von März 2009 bis Dezember 2018 in der Sana Herzchirurgie Stuttgart mit der Frozen-Elephant-Trunk-Technik operiert wurden. Von den Patienten waren 118 männlichen und 81 weiblichen Geschlechts. Das Durchschnittsalter betrug 63,9 ± 20,9 Jahre (von 13–82 Jahren). Es wurde nach Patienten mit akuter Dissektion (n = 88), chronischer Dissektion (n = 50) und Aneurysma (n = 61) unterschieden. Zur postoperativen Kontrolle wurde eine EKG- getriggerte Dünnschnitt-Computertomographie mit Kontrastmittel durchgeführt. Insgesamt 43 Patienten mussten aufgrund einer Nachblutung rethorakotomiert werden. 8 Patienten mussten sich einer permanenten Dialyse unterziehen. 20 Patienten erlitten einen permanenten Schlaganfall und 8 Patienten eine Paraplegie. Die 30-Tage- Mortalität betrug insgesamt 18,6 %.
In Bezug auf die Überlebenswahrscheinlichkeit, Reintervention und Reoperation wurde die Studie zu 100 % vervollständigt. Von insgesamt 20 % (n = 27) der Patienten mit einer akuten oder chronischen Dissektion konnte während des Follow-up ein CT angefertigt werden. Von den weiteren Patienten wurden anamnestische Daten bezüglich des Gesundheitszustands, Reinterventionen und Reoperationen erhoben. Das Zeitintervall des Follow-up reichte von 0,01 bis 8,07 Jahren und betrug im Durchschnitt 1,86 ± 2,24 Jahre. Die Beobachtungszeit beläuft sich auf 370,1 Patientenjahre.
Die Überlebensrate der Patienten betrug nach einem Jahr 74,2 % und nach fünf Jahren 63,3 %.
Zudem wurde eine Reoperationsfreiheit von 99,1 % nach einem Jahr und 95,5 % nach fünf Jahren festgestellt. Die Reinterventionsfreiheit betrug 80,2 % nach einem und 63,8 % nach fünf Jahren.
Die 30-Tage-Mortalität der Patienten mit akuter Dissektion betrug 30 % und war signifikant höher als die der Patienten mit chronischer Dissektion (14 %) und Aneurysma (7 %). Patienten mit akuten Dissektion hatten eine Überlebensrate von 66,2 % nach einem Jahr und 54,9 % nach fünf Jahren. Die Überlebensrate der Patienten mit chronischer Dissektion lag mit 78,4 % nach einem Jahr und 59,2 % nach fünf Jahren etwas höher. Der signifikante Unterschied (p = 0,006) zwischen den Subgruppen lässt sich auf die deutlich höhere Überlebensrate der Patienten mit Aneurysma zurückführen. Diese beträgt 83,4 % nach einem Jahr und 78,2 % nach fünf Jahren.
Bei Patienten mit einer akuten Dissektion lässt sich eine Reinterventionsfreiheit von 84,5 % nach einem und von 72,2 % nach fünf Jahren feststellen. Bei Patienten mit chronischen Dissektion betrug diese 73,8 % nach einem und nach fünf Jahren. Bei den Patienten mit Aneurysma lag die Freiheit von einer Reintervention nach einem Jahr bei 81,7 % und nach fünf Jahren bei 51,4 %.
Patienten mit einer akuten Dissektion hatten eine Reoperationsfreiheit von 91,3 % nach einem Jahr und 70,8 % nach fünf Jahren. Patienten, die aufgrund einer chronischen Dissektion operiert wurden, hatten eine Reoperationsfreiheit von 91,6 % nach einem und 80,1 % nach fünf Jahren. Das Patientenkollektiv mit der höchsten Reoperationsfreiheit, sowohl nach einem Jahr (95,9 %) als auch nach fünf Jahren (93,4 %), war das mit präoperativ diagnostiziertem Aneurysma.