Schlaf und Kontext-Gedächtnis bei Kleinkindern

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/124323
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1243237
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-65687
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-02-10
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Born, Jan (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-10-08
DDC-Klassifikation: 150 - Psychologie
Freie Schlagwörter: Schlaf, Mittagschlaf, Kontext, räumlicher Kontext, Familiarisierung, Vertrautheit, Vorwissen, Schema, Assoziatives Gedächtnis, Abstraktion, Kinder, Kleinkinder
sleep
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Bis heute ist unsicher, wie Schlaf auf die Gedächtnisbildung bei Kindern wirkt (Huber & Born, 2014; Rasch & Born, 2013; Werchan & Gómez, 2014). Der Einfluss von Vertrautheit mit der Versuchsumgebung und damit verbundenem schematischen Vorwissen wurden im Zusammenhang mit assoziativen Gedächtnisleistungen bei Kleinkindern kaum beforscht (Deloache, 1980; Huber & Born, 2014; James et al., 2017; Wilhelm et al., 2008; Wilhelm, Metzkow-Mészàros, et al., 2012; Wilhelm, Prehn-Kristensen, et al., 2012; Wilhelm, Rose, Imhof, Rasch, Buchel, et al., 2013). Die zentralen Hypothesen der vorliegenden Studie lauten daher: 1. Unterschiede in der Gedächtnisleistung unserer Versuchsteilnehmer sind auf unterschiedlich ausgeprägte Vertrautheit mit der Versuchsumgebung zurückzuführen. 2. Schlaf begünstigt in einem Abstraktionsprozess nach vorausgehender Familiarisierung mit dem Lernkontext die Bildung schematischer Netzwerke mit folglich verbesserter Gedächtnisleistung. An der vorliegenden Studie nahmen 25 Kinder im Alter von 2 Jahren teil. Auf Grundlage des Paradigmas von Newcombe und Kollegen (2014) absolvierten die Probanden eine räumliche Suchaufgabe in zwei verschiedenen Kontexten. Nach einer Familiarisierungszeit hielten die Kleinkinder Mittagschlaf bzw. wachten. Bei der Enkodierung versteckten sie je eine Handpuppe in einem spezifischen Zielcontainer pro Kontext. Die Ergebnisse zeigten, dass die Kinder zur Integration spezifischer Kontextinformationen fähig waren. Ein Schlafeffekt auf die Integrationsleistung ließ sich nicht nachweisen. Der Beleg einer stabilen, wenn auch nicht ausgereiften Fähigkeit zur Integration komplexer Kontextinformationen bestätigt die Auffassung anderer Autoren von einer graduellen Entwicklung des assoziativen Gedächtnisses in den ersten Lebensjahren (Deloache, 1980; Newcombe et al., 2014). Die vorliegenden Ergebnisse sprechen entgegen bisheriger Daten (Friedrich et al., 2015; Gómez et al., 2006; Huber & Born, 2014; Hupbach et al., 2009; James et al., 2017; Keresztes et al., 2017; Wilhelm, Rose, Imhof, Rasch, Buchel, et al., 2013) nicht dafür, dass Schlaf bei Kleinkindern die Abstraktion schematischen Wissens fördert. Möglicherweise beeinflusst der Grad an Vertrautheit in qualitativer Hinsicht wie spezifische Kontextinformationen als Erinnerungshilfen fungieren (Acredolo, 1979; Deloache, 1980; Hupbach et al., 2011; Newcombe et al., 2014; Robin, Garzon, & Moscovitch, 2019).

Das Dokument erscheint in: