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In der vorliegenden Dissertationsschrift mit dem Titel „Evaluation des spontanen Resensibilisierungsverhaltens von freien Lappentransplantaten nach Rekonstruktion an der unteren Extremität: Eine klinisch prospektive Studie“ werden die Ergebnisse einer klinisch prospektiven Untersuchung dreier verschiedener, frei transplantierter Lappenplastiken im Hinblick auf ihre sensorische Regeneration innerhalb eines Jahres nach der Transplantation aufgezeigt und interpretiert. Dabei werden sowohl Unterschiede bei der Qualität der Erholung, als auch im zeitlichen Ablauf beleuchtet. Des Weiteren wird ein Vergleich zwischen Monitoringhautinsel und mit Spalthaut gedecktem Muskel innerhalb frei transplantierter Latissimus-dorsi- Muskellappen angestellt und der Einfluss sowohl der Transplantatgröße, als auch des Patientenalters auf das Resensibilisierungsverhalten untersucht.
Hierzu wurden 26 Patienten und Patientinnen, die in der Klinik für Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie der BG Unfallklinik Tübingen eine Defektrekonstruktion an der unteren Extremität durch ein freies Lappentransplantat erhalten hatten, jeweils 6 und 12 Monate postoperativ unter Verwendung des Semmes-Weinstein-Monofilament-Tests (SWMF Test) untersucht. Gegenstand der Studie waren 9 Latissimus-dorsi-Muskellappen (LDMF), 9 Gracilis-Muskellappen (GMF) sowie 8 anterio-laterale Oberschenkellappen (ALT). Die erhobenen Messwerte wurden auf Folien markiert, welche eingelesen und mithilfe des Programms ImageJ ausgewertet wurden.
Hierbei zeigte sich bei allen Transplantaten das Potential einer spontanen Resensibilisierung, jedoch mit Unterschieden hinsichtlich Qualität und Flächenausdehnung im untersuchten Zeitraum. Die kleinste asensible Gesamtfläche nach 12 Monaten wurde in der Gruppe des GMF Lappen gemessen (GMF 1,3%, ALT 18,39%, LDMF 35,35%). Hingegen konnte die qualitativ hochwertigste Sensibilität bei den ALT Lappen verzeichnet werden, verdeutlicht durch die in dieser Gruppe niedrigsten erreichten Messwerte im SWMF Test (ALT 4,571,12, GMF 5,010,81, LDMF 5,840,52). Die GMF Lappen weisen im Vergleich in beiden Kategorien die schlechtesten Ergebnisse auf, was sich durch die durchschnittlich größere Transplantatfläche erklärt. Hier konnte ein Zusammenhang zwischen der Größe des Lappens und dem Grad der Erholung aufgezeigt werden, wohingegen das Patientenalter keinen Einfluss zu haben schien. Innerhalb der LDMF Lappen zeigte die mit Spalthaut gedeckte Muskulatur ein stärkeres Genesungspotential gegenüber der mittransplantierten Hautinsel der Spenderregion sowohl bei der ausgemessenen sensiblen Fläche, als auch im Grad der wiedergewonnenen Sensibilität (asensible Fläche 29,36% gegenüber 54,33%, SWT Wert 5,850,60 zu 6,300,18). Zusammenfassend konnte bei allen drei ausgewählten Transplantatarten eine sensorische Regeneration verzeichnet, jedoch auch Unterschiede in der Genesung in Abhängigkeit der Lappengröße und der Art des transplantierten Gewebes aufgezeigt werden. Eine nahezu flächendeckende Sensibilität im Zeitraum von 12 Monaten erreichten die GMF Lappen. |
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