Inhaltszusammenfassung:
In einem Kollektiv von 754 metabolisch umfassend charakterisierten Probanden mit erhöhtem Risiko für Diabetes mellitus wurden die Zusammenhänge ver-schiedener Kenngrößen des Lipid-, Glukose- und insbesondere des Insulin-stoffwechsels sowie der Körperfettverteilung (speziell Leberfett - erfasst mittels Kernspinspektroskopie) mit dem anerkannten Parameter einer subklinischen Atherosklerose (Intima-Media-Dicke der Arteria carotis communis - cIMT) als intermediärem vaskulärem Endpunkt untersucht. Hierbei ließ sich insbesondere die Gesamt-Insulinclearance, unabhängig von anderen untersuchten pro-atherogenen Risikofaktoren, als aussagekräftiger Risikoparameter für eine er-höhte cIMT identifizieren. Die pathophysiologischen Zusammenhänge mit den aktuell gültigen Theorien zur Pathogenese der Atherosklerose werden darge-stellt. Von besonderer Bedeutung scheint hier der multivariat unabhängige und pathogenetisch begründbare Zusammenhang von den mituntersuchten traditio-nellen Risikofaktoren in dieser frühen Phase der Glukosestoffwechselstörung zu sein.
Die Studiendaten geben damit ein deutliches Signal eine reduzierte Insulin-Clearance zusätzlich zu den traditionellen Risikoparametern mit einzubeziehen, um Individuen mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen zu identifizieren und evtl. hieraus therapeutische Ansätze zur Atherosklerose-prävention zu erarbeiten. Aufgrund der Zusammenhänge von verminderter In-sulin-Clearance und Insulinresistenz mag die verminderte Insulin-Clearance auch als früher prädiktiver Marker eines manifesten Diabetes mellitus fungieren, was in weiteren Studien untersucht werden sollte.