Prävalenz von Antidrug-Antikörpern und antinukleären Antikörpern sowie deren Relevanz für den Wirkverlust von Systemtherapien bei Patienten mit Psoriasis

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/120727
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1207271
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-62097
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-11-12
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Schaller, Martin (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-10-28
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Schuppenflechte , Antikörper , Autoantikörper
Freie Schlagwörter: Wirkverlust, Psoriasis
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Psoriasis ist eine chronische inflammatorische Erkrankung, welche vor allem die Haut und in bis zu 30 % auch die Gelenke betrifft. Hinzu kommen häufige Komorbiditäten wie Herzerkrankungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Hypothyreose und Depression. Pathophysiologisch wird die Psoriasis von Th-17-Zellen und den Zytokinen IL-17, -22, -23 und TNF dominiert. Seit Beginn des neuen Jahrtausends wurden zunehmend mehr und effektivere Systemtherapien für Patienten mit schweren Verläufen entwickelt, allen voran die Gruppe der Biologika, welche monoklonale Antikörper und Fusionsproteine umfasst. Diese Biopharmazeutika richteten sich zunächst gegen TNF und wurden in den letzten 5 Jahren um IL-17- und -23-Inhibitoren ergänzt. Die neuen Behandlungen erwiesen sich klinisch als sehr effektiv und sicher bei den meisten Patienten. Es wurde jedoch ebenso beobachtet, dass es Patienten gab, welche entweder nicht auf die Therapie ansprachen oder im Verlauf einen Wirkverlust entwickelten. Diese Phänomene wurden häufig mit gegen die einzelnen Biologika gerichteten Antikörpern, sogenannten Anti-drug antibodies (ADA), in Verbindung gebracht. Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz von ADA bei Patienten mit Wirkverlust unter Systemtherapie zu untersuchen, sowie deren Status hinsichtlich antinukleärer Antikörper (ANA), anderen Autoantikörpern (AAK) und IgE-Antikörpern. Von März 2015 bis September 2017 wurde eine Datenbank von Patienten mit Wirkverlust unter Systemtherapien im Rahmen der Psoriasis- und Autoimmunsprechstunde der Universitäts-Hautklinik Tübingen aufgebaut. Diese Datenbank wurde hinsichtlich des Vorhandenseins von ADA, ANA, AAK und IgE untersucht. 82 Patienten mit Wirkverlust unter Systemtherapien wurden eingeschlossen. 15 waren Biologika-naiv, 67 hatten einen Wirkverlust unter mindestens einem Biologikum erlitten. Unter dem Patienten mit einem Biologika-Wirkverlust fanden sich ADA bei 32,8%, 35,9% der auf ADL-ADA-untersuchten und 26,7% der auf IFX-ADA-untersuchten Patienten waren positiv. Es konnten keine ADA gegen ETN oder UTK nachgewiesen werden. Bei der ANA-Diagnostik aller Patienten war die IIF an HEp2-Zellen deutlich häufiger positiv (53,7%) als der ANA-CTD-Screening-ELISA (9,7%). AAK konnten selten nachgewiesen werden, am häufigsten aPL. Beim tIgE zeigte sich eine weite Spanne von 2,7-2672 kUA/L, 74,4% wiesen einen Titer >100 kUA/L auf. Patienten mit Gelenkbeteiligung (57,3%) neigten häufiger zur Bildung von ADA (34,0%), wiesen häufiger ANA auf HEp2-Zellen ≥ 1:640 (25,5%) auf und hatten häufiger ein tIgE > 100kUA/L (29,8%), als Patienten mit rein kutanen Psoriasis (ADA 17,1%; HEp2≥1:640 17,1%; tIgE>100kUA/L 20,0%). Aufgrund der niedrigen Patientenzahl von 82 Patienten konnten keine statistischen Signifikanzen dargestellt werden. Die beschriebenen Trends deuten allerdings darauf hin, dass die Grundhypothese eines Zusammenhangs von Wirkverlust mit dem Vorhandensein von ADA, einer höheren Prävalenz von ANA und bei Gelenkbeteiligung richtig ist. Sie lässt sich jedoch nicht monozentrisch beweisen. Multizentrische Studien mit großen Fallzahlen und langen Beobachtungsperioden, beispielsweise als Registerstudien, wären ein möglicher Ansatz, um diese Fragen hinreichend zu beantworten.

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