Psychologische Einflussfaktoren auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen in der Kieferorthopädie

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/120661
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1206612
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-62031
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-11-11
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Schott, Timm (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-09-30
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Kieferorthopädie
Compliance
Persönlichkeitseigenschaften
Eltern
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob sich Stimmung und Persönlichkeitseigenschaften der Eltern auf Compliance und Stimmung der Kinder und Jugendlichen bei kieferorthopädischen Behandlungssitzungen auswirken. Hierzu wurden 65 Patienten im Alter von 5 bis 18 Jahren in die Gruppen Abformung, MBin und MBex eingeteilt. Patienten, Eltern und Behandler sollten vor und nach der Behandlung Fragebögen ausfüllen. Die Stimmung der Patienten und Eltern wurde durch das Self-Assessment-Manikin (SAM) erhoben, die Compliance durch Fremdbeurteilung mit Hilfe einer visuellen Analogskala (VAS). Die Eltern füllten Fragebögen zu folgenden Themen aus: Lebensqualität des Kindes (ILK) sowie Zahnbehandlungsangst (DAS), Selbstwirksamkeitserwartung (SWE), Trait-Angst (STAI-T), Empathiefähigkeit (IRI), dispositioneller Optimismus (LOT-R) und Bindungsstil (ASQ) der Eltern. Außerdem wurde untersucht, inwieweit die Fremdbeurteilung der Compliance durch Eltern und Behandler übereinstimmt und ob sich Stimmung und Compliance vor und nach der Behandlung unterscheiden. Gruppenübergreifend wirken sich Zahnbehandlungsangst negativ und dispositioneller Optimismus positiv auf die Compliance der Patienten aus. Es gibt Hinweise, dass sich ein sicherer elterlicher Bindungsstil positiv auf die Compliance auswirken kann. Stimmung der Eltern sowie Trait-Angst und Empathiefähigkeit hatten kaum Einfluss auf die Compliance. Persönlichkeitseigenschaften der Eltern hatten in unserer Studie keine Auswirkungen auf die Stimmung der Patienten vor der Behandlung. Nach der Behandlung zeigt sich in der Abformgruppe, dass sich die Selbstwirksamkeitserwartung der Eltern positiv und ihre Zahnbehandlungsangst negativ auf die Stimmung der Patienten auswirkt. In der MBin-Gruppe zeigen sich unerwartete Ergebnisse: hier haben elterlicher Optimismus und sicherer Bindungsstil negative Effekte, die Zahnbehandlungsangst einen positiven. Grundsätzlich scheinen sich die Persönlichkeitseigenschaften der Eltern eher auf Kinder oder junge Jugendliche auszuwirken, da sich vor allem Zusammenhänge in der Abform- und MBin-Gruppe zeigen. Die Compliancemessung durch VAS scheint ein subjektives Verfahren zu sein, da sich in nur einem von sechs Fällen gute Interraterkorrelationen zwischen Behandler und Begleitperson zeigen. Unter Berücksichtigung der Limitationen unserer Studie können wir davon ausgehen, dass es manche elterliche Persönlichkeitseigenschaften gibt, die sich je nach Situation positiv oder negativ auf Compliance und Stimmung der Patienten bei kieferorthopädischen Behandlungen auswirken. Kieferorthopädische Behandlungssitzungen scheinen von den jungen Patienten gut toleriert zu werden, da sie sowohl vor als auch nach der Behandlung in guter Stimmung sind. Patienten zeigen sich kooperativer, als ihre Eltern dies vor der Behandlung erwarten.

Das Dokument erscheint in: