Inhaltszusammenfassung:
Die Wiederherstellung von Form und Funktion nach Verbrennung oder Trauma ist zentrale Aufgabe des Fachbereichs der Plastischen, Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgie. Besonderes Augenmerk bei der Behandlung gilt der Defektdeckung an der betroffenen Körperregion wobei sich das Behandlungsverfahren individuell nach den Bedürfnissen und Voraussetzungen des Patienten orientieren. Eines der komplexesten Verfahren zur Wundbehandlung stellt das Verfahren der Lappenplastik dar. Obwohl heutzutage ein Großteil der Lappen überleben, stellt der postoperative Lappenverlust weiterhin ein Problem von bedeutender klinischer Relevanz dar. Neben systemisch-medikamentöser Therapie können auch nebenwirkungsarme Lokaltherapeutika in Form vasoaktiver Salben zum Einsatz kommen. Die Anwendungsmöglichkeiten für den Menschen sind jedoch noch unzureichend erforscht. An diesem Punkt möchte die vorliegende Studie ansetzen. Ziel der Studie ist es, Daten von potenziell nützlichen Substanzen (in dieser Studie Emla® und Dolocupin® Creme) hinsichtlich der Wirkung auf die Mikrozirkulation der Haut an einem gesunden Probandenkollektiv zu testen.
Die Datengrundlage der Untersuchung bildet eine klinische Studie im Querschnittsdesign mit insgesamt 50 Teilnehmern in deren Rahmen die Lokalsubstanzen hinsichtlich der oberflächlichen und tiefen Sauerstoffsättigung, relativen Hämoglobinmenge und Blutfluss auf die Mikrozirkulation der Haut untersucht wurden.
Die gewonnenen Daten wurden beschreibend, sowie vergleichend für die genannten Salben und Cremes ausgewertet.
Im Ergebnis zeigt sich unter Dolocupin® Creme keine signifikante Durchblutungssteigerung im Vergleich zur Kontrolle Bepanthen® Salbe. Unter Emla® Creme sieht man eine Vasokonstriktion.
Die Ergebnisse der Studie könnten genutzt werden, um langfristig weitere Behandlungsoptionen im Rahmen der postoperativen Versorgung von Lappenplastiken zu implementieren.