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Mit steigender Lebenserwartung und einer alternden Gesellschaft steigen auch
die in Krankheit bzw. mit Behinderung verbrachten Lebensjahre. Daraus resultieren nicht nur individuelle, sondern auch sozioökonomische Konsequenzen. Die Osteoarthrose ist als eine der häufigsten Gelenkerkrankungen weltweit eine bedeutende Ursache für Schmerzen sowie eine eingeschränkte Lebensqualität, Funktionalität und Mobilität. Die Behandlung der Osteoarthrose großer Gelenke durch endoprothetischen Ersatz ist eine der häufigsten in Deutschland durchgeführten Operationen. Komorbiditäten wie ein Parkinsonsyndrom können aufgrund von Bewegungsstörungen und der erhöhten Sturzgefahr das postoperative Outcome nach einer Endoprothesenimplantation negativ beeinflussen. Ziel dieser retrospektiven Studie war die Untersuchung des Outcomes hinsichtlich Algofunktion und Lebensqualität sowie der Komplikationen nach Implantation einer Knie- oder Hüftgelenksendoprothese bei Patienten mit
Parkinsonsyndrom. In der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie des Städtischen
Klinikums Dresden Friedrichstadt wurden zwischen 2006 und 2017 insgesamt 66 primäre Gelenkendoprothesen (35 Kniegelenksendoprothesen, 31 Hüftgelenksendoprothesen) bei 60 Parkinsonpatienten implantiert. Die vorliegenden Daten wurden hinsichtlich perioperativer Komplikationen ausgewertet. Außerdem wurde mithilfe sogenannter PROMs („patient reported outcome measures“) - dem WOMAC Arthroseindex, des UCLA Aktivitäts-Scores und des EuroQol-
Fragebogens – die Patientenperspektive sowie die Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis erfasst. Beispielsweise betrug der WOMAC Arthroseindex für den Subscore Alltagsaktivitäten 45,6%, für Steifigkeit und Schmerzen jeweils
75%. Im Median des UCLA Aktivitäts-Scores ist im Patientenkollektiv lediglich eine gelegentliche Teilnahme an leichten körperlichen Aktivitäten möglich. Im Patientenkollektiv traten insgesamt 53 Komplikationen bei 29 Fällen auf
(43,9%), davon bei 15 Fällen implantatspezifische Komplikationen (22,7%). Thromboembolische Ereignisse (6,1%) und Infektionen (10,6%) sowie spezifische Komplikationen (aseptische Lockerungen 4,5%, periprothetische Frakturen bzw. Fissuren 6,1%, Weichteilrupturen 7,8%) ereigneten sich gehäuft. Für die Erhebung repräsentativer Komplikationszahlen bedarf es jedoch einer prospektiv-kontrollierten Studie mit größerer Fallzahl.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass endoprothetische Eingriffe auch bei Parkinsonpatienten unter strenger Indikationsprüfung eine geeignete Behandlungsoption darstellen. Zur Prävention von Komplikationen wie Stürzen,
Thromboembolien und Infektionen sollte eine interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit im Rahmen der Behandlung etabliert werden, da ein erhöhtes Risiko für diese Komplikationen besteht. |
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