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Weltweit sterben jedes Jahr mehr als eine halbe Millionen Kinder unter 5 Jahren aufgrund von Durchfallerkrankungen, welche damit den dritten Platz als Grund von Kindersterblichkeit belegen. Obwohl in den letzten Jahren im Hinblick auf die Behandlung dieser Kinder viel erreicht wurde, weiß man immer noch viel zu wenig über die genaue Epidemiologie der Pathogene, die Durchfall auslösen, da Patienten meist nur symptomatisch behandelt werden und dementsprechend nicht flächendeckend auf diese getestet werden. In neueren Studien wurde ein vollkommen neues Spektrum an Pathogenen, als bisher angenommen identifiziert, das in den meisten Fällen Durchfall in Kindern auslöst (Kotloff et al., 2013).
Methoden: Es wurden Patienten zwischen 0 und 5 Jahren in die Studie eingeschlossen, die sich in der Ambulanz eines der zwei Krankenhäuser in Lambaréné, Gabun vorstellten. Es wurde eine klinische Untersuchung durchgeführt, ein Fragebogen mit den Eltern oder Sorgeberechtigten ausgefüllt und eine Stuhlprobe genommen. Die Proben wurden dann mittels Schnelltests für Rota-/Adenovirus und Cryptosporidium spp., Mikrobiologischer Kultur, Nativpräparat und Multiplex-PCR auf Cryptosporidium spp., Giardia int. und Cyclospora cayetanensis untersucht.
Ergebnisse: 94 Proben wurden abschließend ausgewertet. Dabei wurde in 19 (20%) Giardia int. gefunden, Cryptosporidium spp. in 18 (19%), Rotavirus in 14 (15%), Shigella spp. in 5 (5%), E.coli in 4 (4%), Cyclospora cayetanensis in drei (3%), Taenia spp. in zwei (2%), sowie Adenovirus, Ascaris lumbricoides und Plesiomonas shigelloides in je einer Probe (1%). 7 Patienten waren mit Malaria (7%) infiziert und 5 hatten Masern (5%). 15 Patienten (16%) wiesen mehr als einen Krankheitserreger in der Stuhlprobe auf oder wurden zusätzlich mit Malaria oder Masern diagnostiziert. Kein Krankheitserreger oder eine spezifische Erkrankung konnte bei 33 Patienten (35%) nachgewiesen werden. Es konnte kein signifikanter Unterschied der verschiedenen Krankheitserreger bezüglich der hervorgerufenen Symptome oder der Inzidenz nach Jahreszeiten gezeigt werden. Es konnte aber ein signifikanter Unterschied in der Inzidenz von Cryptosporidium spp., Giardia int. und Rotavirus je nach Altersgruppe beobachtet werden.
Als Nebenprojekt wurde ein Schnelltest für Cryptosporidium spp. im Vergleich zur Multiplex-PCR evaluiert, was eine Sensitivität von 88.9%, und Spezifizität von 90.8% ergab.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie können als Grundlage für weitere Studien in diesem Bereich dienen, z.B., als Referenz falls die von der WHO empfohlene Impfung gegen Rotavirus in das gabunische nationale Impfprogramm aufgenommen werden sollte. Weitere Forschung ist nötig, was die Transmission der verschiedenen Parasiten, vor allem Cryptosporidium spp., angeht, damit in der Zukunft adäquate Präventionsmaßnahmen durchgeführt werden können. Außerdem muss die Rolle von Giardia int., vor allem im Hinblick auf die Entwicklung im Kindesalter, sowie dessen genaue Rolle bei Durchfallerkrankungen im Kindesalter weiter erforscht werden. |
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