Inhaltszusammenfassung:
Die Subarachnoidalblutung (SAB) ist mit einer Inzidenz von ca. 9/100.000 eine
eher seltene Erkrankung. Neben einer primär hohen Letalität von ca. 30% geht
sie mit teils schwerwiegenden Komplikationen einher, die zu einem schlechten
funktionellen Outcome führen können. Eine bedeutende Morbiditätsursache ist
die verzögerte cerebrale Ischämie (DCI), deren Prävention, Diagnostik und
Therapie eine zentrale Bedeutung für die Versorgung dieser Patienten einnimmt.
Zwischen dem vierten und dem 14. Tag nach dem Erstereignis der SAB ist das
Risiko für Vasospasmen, aber auch einer DCI, am größten.
Ziel dieser Arbeit war die quantitative Auswertung der CT-Perfusion (CTP) von
Patienten mit aneurysmatischer SAB und Vasospasmusnachweis hinsichtlich
des Risikos der Entstehung einer DCI. Dafür wurden Datensätze von zwei
verschiedenen CT-Geräten retrospektiv mit der Software syngo.via (Siemens
Healthcare GmbH) ausgewertet. Für die Kontrollgruppe wurden Datensätze von
Patienten ausgewählt, die im kritischen Zeitraum zwischen Tag sechs und Tag
zehn entstanden sind und bei denen es nicht zu der Entstehung einer DCI kam.
Für die DCI-Gruppe wurden Datensätze ausgewählt, die möglichst zeitnah nach
radiologischer Diagnosestellung der DCI entstanden sind. Zusätzlich wurden
Aufnahmen, die am ersten Tag nach SAB entstanden sind, ausgewertet.
Weiterhin wurde eine Korrelationsberechnung der CTP-Daten mit denen des
neurochirurgischen intensivmedizinischen Monitorings durchgeführt.
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen lediglich einen Trend der
quantitativen Daten auf und können die Daten der bereits vorhandenen Literatur
nicht gänzlich bestätigen. Zwischen den Daten der CTP und des multimodalen
Monitorings konnte keine deutliche Korrelation festgestellt werden.
Problematisch sind die niedrige Fallzahl der DCI-Patienten und die fehlende
interinstitutionelle Vergleichbarkeit wegen verschiedener Konzepte der
Auswertung und der Datenberechnungen nach CTP-Aufnahme. Zur Diagnose
der DCI scheint die qualitative Auswertung nicht ersetzbar. Für eine mögliche
Früherkennung werden noch wesentlich mehr Daten und ein prospektiver
Studienaufbau benötigt, um mögliche quantitative Grenzwerte zu etablieren.