Hypothyreose bei Frühgeborenen - Retrospektive Analyse der Thyreotropin- und freien Thyroxin-Werte einer 7 Jahreskohorte Frühgeborener < 32 SSW

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/118473
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1184735
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-59847
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-09-02
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Franz, Axel (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-07-09
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Hypothyreose, Frühgeborene, Thyreotropin, Thyroxin, Schilddrüse, Referenzwerte
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Bei transienten Hypothyreosen im Rahmen von Frühgeburtlichkeit (THOP) ist weiterhin Diskussionsgegenstand, ob eine Hormonersatztherapie zur Verbesserung kognitiver Einschränkungen beitragen kann. Vorliegende Dissertation hatte es zum Ziel, zunächst Schilddrüsenreferenzwerte speziell für das Tübinger Patientenkollektiv zu generieren sowie im Sinne der Qualitätssicherung die Therapieergebnisse der Tübinger Schilddrüsenleitlinie aus dem Jahr 2005 auszuwerten. In der Folge sollte, unter Berücksichtigung resultierender Ergebnisse sowie der aktuellen Literatur, eine Überarbeitung der Tübinger Leitlinie und Formulierung neuer Therapierichtlinien erfolgen. In diese retrospektive, beobachtende Analyse wurden alle Frühgeborenen mit einem Gestationsalter unter 32 Schwangerschaftswochen eingeschlossen, welche während des Auswertezeitraums zwischen 01.01.2007 und 20.09.2014 im Perinatalzentrum Tübingen zur Welt kamen oder direkt nach einer externen Geburt dorthin verlegt wurden. Insgesamt wurden 822 Frühgeborene (408 weiblich) entsprechend o.g. Kriterien eingeschlossen. Aus vorliegenden Analysen ließen sich folgende Kernempfehlungen für die Generierung einer neuen Leitlinie der Tübinger Neonatologie ableiten: Kontrollen von TSH und FT4 im chronologischen Alter von 2 Wochen, im postmenstruellen Alter (PMA) von 32 und 36 Wochen sowie im Rahmen einer ambulanten Kontrolle im korrigierten Alter von 4 Monaten. Unter L-Thyroxin (LT4) Therapie zusätzliche Kontrollen 2 und 4 Wochen nach Therapiestart zur Dosisanpassung und dann in 4-6 Wochen-Intervallen. Eine prophylaktische Routinesupplementierung bei Frühgeborenen ist nicht empfohlen, die Indikationsstellung für eine Therapie erfolgt anhand des FT4-Werts bei < 11 pmol/l unter 32 Wochen PMA bzw. ≤ 13 pmol/l größer 32 Wochen PMA oder anhand des TSH-Werts bei > 12 mU/l unter 36 Wochen PMA, > 8 mU/l zwischen 36 Wochen PMA und korrigiert 4 Monaten und > 6 mU/l für ein korrigiertes Alter von über 4 Monaten. Die LT4-Startdosis beträgt (4)-5-(8) µg/kg/d, eine probatorische Dosisreduktion und Schilddrüsen-Funktionstestung kann bei einer LT4-Dosis von < 3,3 µg/kg/d im chronologischen Alter von 12 Monaten oder bei Borderline-Befunden nach 3 Jahren erfolgen. Aufgrund des retrospektiv-beobachtenden Designs vorliegender Studie lassen sich keine kausalen Zusammenhänge ableiten, sondern lediglich Assoziationen beschreiben. Insbesondere hinsichtlich der Fragestellungen Einfluss von Störfaktoren, neurologisches Outcome bei THOP durch verschiedene Therapieformen, Unterscheidungsmerkmale zwischen kongenitaler und transienter Hypothyreose wäre die Durchführung großer, multizentrischer, prospektiver, ggf. interventioneller Studien notwendig.

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