Innovationen im Middle Stone Age Südafrikas: Die Analyse von Knochenartefakten und Heat treatment unter einer handlungsorientierten Perspektive

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URI: http://hdl.handle.net/10900/117970
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1179707
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-59344
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2021-08-17
Language: German
Faculty: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Department: Ur- und Frühgeschichte
Advisor: Haidle, Miriam Noël (PD Dr.)
Day of Oral Examination: 2021-03-31
DDC Classifikation: 930 - History of ancient world to ca. 499
960 - History of Africa
Keywords: Middle stone age , Innovation , Südafrika , Knochenartefakt , Archäologie , Paläolithikum , Homo sapiens
Other Keywords: Heat treatment
Kognigramme
Effektivketten
Middle Stone Age
South Africa
cognigrams
innovation
effective chains
bone tools
heat treatment
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Das Middle Stone Age (MSA) Südafrikas (ca. 300 000 – 20 000 Jahre v.H.) stellt einen bedeutenden Abschnitt der Menschheitsgeschichte dar. In diesem Zeitraum treten zahlreiche Schlüsselinnovationen auf dem Weg zu einer mit dem heutigen Menschen vergleichbaren Verhaltenskomplexität zum ersten Mal auf. Zu diesen Neuerungen gehören die Herstellung und Nutzung von Knochenartefakten und Heat treatment (die intentionelle Veränderung von Gesteinseigenschaften durch Hitzeeinwirkung). Durch die Analyse aller publizierten Knochenartefakte des MSA in drei Interpretationsschritten (Identifikation/Klassifikation, Verhaltensrekonstruktion und Verhaltenskomplexität) können innovative Aspekte aufgedeckt werden. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf den hinter den Funden stehenden Verhaltensweisen, die mit Hilfe von Effektivketten rekonstruiert werden, sowie ihrer Komplexität. Die Analysen zeigen, dass die Knochenartefakte des MSA Südafrikas nicht nur eine bedeutende Innovation, sondern auch einen wichtigen Indikator für Komplexität darstellen. Knochen wird als Rohmaterial zur Herstellung verschiedener Werkzeuge zum ersten Mal während des MSA regelmäßig verwendet. Dabei wird ein neues technologisches System etabliert, das auf den neuen Werkstoff mit anderen Eigenschaften ausgerichtet ist. Das System beinhaltet bislang nicht genutzte Technologien wie Polieren sowie neue Formen, die teilweise mit bislang unbekannten Funktionen verknüpft sind. Dies schlägt sich in neuen Lösungen, Verhaltensweisen und Konzepten nieder. In der Summe signalisieren die Knochenartefakte eine Ausdehnung des Handlungsspielraumes der damaligen Menschen und implizieren neue Denk- und Handlungsstrukturen. Die Rekonstruktion von Heat treatment Varianten in Kognigrammen und die anschließende Auswertung der Ergebnisse hinsichtlich der Komplexität dieser technologischen Lösungen verweist auf eine Steigerung der Verhaltenskomplexität und neue komplexe kognitive Fähigkeiten während des MSA. Heat treatment stellt nicht nur eine innovative Technologie dar, sondern befördert neue Steinherstellungstechnologien, wodurch es zum Innovationsfaktor wird.

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