Inhaltszusammenfassung:
In einer vorhergehenden Studie mit einem Follow-up nach einem Jahr konnten wir einen Zusammenhang zwischen den MMP2-Polymorphismen und der Prognose bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung belegen. In dieser Langzeit-Studie sollen nun die längerfristigen Zusammenhänge nach einem 3-Jahres-Follow-up untersucht werden. Es wurden 943 Patienten in die Studie aufgenommen und auf die verschiedenen MMP2-Polymorphismen untersucht. Die Kohorte wurde für drei Jahre auf die verschiedenen Endpunkte (Myokardinfarkt, Blutungsereignis und Tod) nachverfolgt. Der primäre kombinierte Endpunkt bestand dabei aus dem Erstauftreten von entweder Tod und/oder Myokardinfarkt und/oder Blutung. Die sekundären Endpunkte waren definiert als die einzelnen Events von Tod, Myokardinfarkt oder Blutung. Für die Blutungsereignisse konnte eine Signifikanz festgestellt werden(p<0,001). Dabei zeigten der homozygote Träger des rs243865 des selteneren Allels und der heterozygote Träger signifikant bessere Überlebenschancen ohne Ereignisse als der homozygote Träger des häufigeren Allels. Auch für den Endpunkt Tod konnte eine tendenziell schlechtere Prognose gezeigt werden (p=0,089). Der homozygote Träger des häufigeren Allels und der heterozygote Träger zeigen ein besseres eventfreies Überleben als der homozygote Träger des selteneren Allels. Unsere Studie zeigt, dass der Polymorphismus des MMP2 rs243865 in signifikantem Zusammenhang mit dem Blutungsereignis steht. Die Ergebnisse dieser Studie können zukünftig dazu dienen, Patientenkollektive mit symptomatischer KHK und hohem Blutungsrisiko zu identifizieren um ggf. die antithrombozytäre Therapie nach Koronarstentimplantation in Stärke und Dauer anzupassen.