Inhaltszusammenfassung:
Spinale Meningeome sind langsam wachsende, zumeist gutartige Tumore der Hirnhäute. Bis zu 15% aller Meningeome treten intraspinal auf. Es erkranken vorwiegend Patienten mittleren und höheren Alters. Mit der zunehmender Lebenserwartung stellt sich die Frage nach einer adäquaten Therapie für ein lebensqualitätsreiches Altern. Aus diesem Grund war das Ziel dieser Arbeit die Symptome, Diagnostik und Therapie des Patienten mit spinalen Meningeom über 70 Jahren zu evaluieren.
Die retrospektive Auswertung erfolgte anhand der Daten von 129 Patienten, welche von 2004 bis 2015 in der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Tübingen an einem spinalen Meningeom operiert wurden. Es wurden die Patienten über 70 Jahren mit den Patienten unter 70 Jahren verglichen.
Der klinische Ausgangszustand sowie der ASA-Wert der Patienten über 70 Jahren war präoperativ schlechter im Vergleich zu den Patienten unter 70 Jahren. Wir konnten bei beiden Patientengruppen postoperativ eine Verbesserung des McCormick, des Karnofsky-Index sowie der Schmerzen, der Ataxie und der Blasen-und Mastdarmstörungen feststellen.
Der klinische Outcome der Patienten war vom präoperativen neurologischen Status abhängig. Die Verbesserungsstärke zwischen den Patienten unter und über 70 Jahre zeigte jedoch keinen Unterschied. Es trat keine perioperative Mortalität auf. Bei 3 Patienten über 70 Jahren traten postoperativ Komplikationen auf.
Demnach profitieren Von einer Resektion des spinalen Meningeoms profitiert der Patient über 70 Jahre, ebenso wie der Patient unter 70 Jahren. Bei gutem perioperativem Management zeigt sich die Resektion als risikoarmer Eingriff, auch für den älteren Patienten.