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Die Radiopeptidtherapie stellt eine effiziente und wenig invasive Therapiemethode von GEP NET dar. Ziel dieser Arbeit war es, die Eignung der PET/CT zur Vorhersage der intratherapeutischen Radioaktivitätsverteilung im SPECT/CT, des Tumoransprechens sowie des Auftreten einer Nephro- und Hämatotoxizität zu prüfen.
Im Rahmen einer korrelativen, retrospektiven Untersuchung wurden aus 106 Patienten, die in den Jahren 2005 bis 2014 eine Radiopeptidtherapie am Universitätsklinikum Tübingen erhalten hatten, 36 Patienten mit progredienten, vorwiegend gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren selektiert, bei denen sowohl ein prä- als auch posttherapeutisches PET/CT und ein intratherapeutisches SPECT/CT vorlag bzw. rekonstruierbar war und das prätherapeutische Läsionsvolumen mindestens 3 cm³ betrug. Bei diesen Patienten erfolgten insgesamt 40 PRRT, die ausgewertet werden konnten.
Das Tumoransprechen wurde nach RECIST und den Ergebnissen der Volumetrie bewertet. Die Hämatotoxizität nach CTCAE und die Nephrotoxizität nach KDIGO 3 Monate nach PRRT beurteilt. Zusätzlich wurden auch der Tumormarkerverlauf sowie die Gewichtsentwicklung hinzugezogen. Als Maß für die prä-, intra- und posttherapeutische Tumoranreicherung wurde der Quotient aus den Zählereignissen in den Tumorläsionen und denen in gesundem Lebergewebe (Tumor/gesund Ratio, TGR) im PET/CT und SPECT/CT gebildet. Als Maß für die Nierenanreicherung wurde im intratherapeutischen SPECT/CT der Quotient aus Nieren und Leberanreicherung bestimmt. Mit den erhobenen Daten wurde sowohl eine patientenzentrierte als auch läsionszentrierte Auswertung durchgeführt.
Ein signifikanter Unterschied der applizierten Gesamtaktivität ergab sich zwischen Respondern (PR, SD) und non-Respondern (PD) nach RECIST nicht. In der läsionsbasierten Auswertung zeigte sich, dass bei Yttrium-90 basierten Therapien alle 4 Läsionen mit einer im intratherapeutischen SPECT/CT gemessenen TGR Tumor/gesund Ratio von mehr als 5 abnahmen. Dementsprechend wiesen Patienten mit steigenden Tumormarkern niedrigere TGR als Patienten mit fallenden Markern (2,42 vs. 3,00) auf, während sich für die applizierte Aktivität pro kg Körpergewicht ein entgegengesetztes Resultat zeigte (44,85 vs. 53,05). Bei den wenigen Lutetium-177 basierten Therapien (n=8) war der Median der TGR in der Gruppe mit steigenden Tumormarkern höher als bei fallenden Markern (8,67 vs. 3,93).
Zwischen der prätherapeutischen Tumoranreicherung im PET/CT und der intratherapeutischen Anreicherung im SPECT/CT bestand eine signifikante Korrelation (p=0,0268). Eine Vorhersage zur Tumorgrößenentwicklung konnte aus dem PET/CT bei limitierten Daten nur als Tendenz abgeleitet werden. Alle Läsionen mit einer prätherapeutischen TGR größer als 5 nahmen ab. Die im SPECT/CT bestimmte TGR der betrachteten Einzelläsionen zeigte einen Zusammenhang mit dem Gesamtansprechen nach RECIST. In den Gruppen PD, SD und PR nahm die Ratio im Median kontinuierlich zu (2,16 vs. 2,98 vs. 4,44). Die TGR fiel bei Folgetherapien im Median um 0,6.
Bei 5 von 11 Patienten fand sich nach Therapie eine zweitgradige, vorher nicht bestehende Nierenschädigung nach KDIGO. Der Median der Nieren/gesund Ratio NGR betrug bei diesen Patienten 1,49. Bei den übrigen sechs Patienten lag der Median der NGR bei 0,95, der Unterschied war jedoch nicht signifikant. Bei keinem der untersuchten Patienten trat eine relevante Hämatotoxizität (mindestens Grad 3 nach CTCAE v5.0) auf.
Mit Hilfe der prätherapeutischen PET/CT scheint somit eine individuellere Planung der PRRT möglich. Zur objektiven Bewertung des Potentials sind jedoch prospektive Untersuchungen mit ausreichend langer Nachbeobachtungszeit erforderlich. |
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