Die Rolle des melanozytären Nävus bei der histopathologischen Messung der Tumordicke bei Nävus-assoziierten Melanomen und seine prognostische Relevanz

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/113908
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1139087
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-55284
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-04-01
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Yazdi, Amir (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-03-09
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Melanom , Hautkrebs , Tumor , Dermatologie , Hautkrankheit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Das maligne Melanom ist ein bösartiger Tumor mit hoher Tendenz zur Metastasierung. Während die meisten Melanome de novo aus der unauffälligen Haut entstehen, entwickeln sich einige Melanome aus vorbestehenden melanozytären Nävi. Histopathologisch zeigt sich die Assoziation durch das Vorhandensein sowohl eines Melanoms als auch eines melanozytären Nävus im histopathologischen Schnitt. Bei der Bestimmung der Tumordicke nach Breslow gestaltet sich die Unterscheidung zwischen Melanom und melanozytärem Nävus oft schwierig. Auch aufwendige Spezialfärbungen sind oft nicht eindeutig. Ziel dieser Arbeit war es, die Rolle des melanozytären Nävus bei Nävus-assoziierten Melanomen genauer zu beleuchten. Hierzu wurde, im Gegensatz zur in der S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms“ empfohlenen Methode zur Bestimmung der Tumordicke, der melanozytäre Nävus nicht exkludiert, sondern in die Messung einbezogen, und die diagnostische und prognostische Relevanz des Messverfahrens untersucht. Die Tumordicke wurde also nicht mit der üblichen Methode nach Breslow von der obersten Schicht des Stratum granulosum bis zur letzten Melanomzelle gemessen, sondern bis zur letzten melanozytären Zelle, unabhängig davon, ob es sich bei dieser Zelle morphologisch um eine Melanom- oder Nävuszelle handelte. Im Zeitraum vom 1. Januar 2002 bis zum 31. Dezember 2007 wurden im Zentralregister Malignes Melanom der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft am Zentrum für Dermatologische Onkologie der Universitäts-Hautklinik Tübingen 3139 neu diagnostizierte Melanome erfasst. In 479 Fällen (16,1 %) zeigte sich eine histopathologische Assoziation mit einem melanozytären Nävus. Davon wurden 196 Nävus-assoziierte Melanome in dieser Studie berücksichtigt. Die durchschnittliche Tumordicke war, wenn der melanozytären Nävus inkludiert wurde, 36,6 % höher als ohne melanotytären Nävus, die Standardabweichung lag bei 68,8 %. Durch das Mitmessen des melanozytären Nävus kam es im Patientenkollektiv in 12,2 % der Fälle zu einem Wechsel des T-Stadiums. 12,7 % der Patienten, die nach der konventionellen Methode in das Stadium T1 der TNM-Klassifikation fallen, würden durch die Bestimmung der Tumordicke inklusive des melanozytären Nävus dem Stadium T2 zugeordnet werden. Diese Patienten würden auf diese Weise eine Sentinel-Lymphknotenbiopsie und im Rahmen der Nachsorge eine regelmäßige Bestimmung des Tumormarkers S100B und eine Lymphknoten-Sonographie bekommen. Bei 3,0 % der Patienten kam es durch die neue Messmethode zu einem Sprung der Tumordicke von unter 2 mm auf über 2 mm. Diese Patienten wären im Rahmen der Primärexzision mit einem Sicherheits¬abstand von 2 cm statt 1 cm operiert worden. Auffällig war, dass im Patientenkollektiv durch die Bestimmung der Tumordicke mit melanozytärem Nävus 12,2 % einem höheren T-Stadium zugeordnet wurden, während es bei dem Anteil der Patienten, die eine Tumorprogression hatten, 21 % waren. Im 2-Stichprobentest der Anteilswerte beider Gruppen zeigte sich allerdings keine statistische Signifikanz, auch die Erweiterung der Subgruppe führte zu keiner statistischen Signifikanz.

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