Down to the source! – Laypersons’ processing and use of differences in relevant source information when confronted with conflicting scientific claims

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/113612
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1136122
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-54988
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-09-30
Sprache: Englisch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Psychologie
Gutachter: Gerjets, Peter (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-03-12
DDC-Klassifikation: 150 - Psychologie
Schlagworte: Quelle , Blickbewegung , Textverarbeitung , Wissenschaftskommunikation
Freie Schlagwörter:
Sourcing, Multiple Documents Comprehension
Eye-Tracking
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Bei der Recherche zu wissenschaftlichen Themen im Internet stößt man häufig auf widersprüchliche Behauptungen, die aufgrund des fragilen und vorläufigen Charakters von Wissenschaft, fehlender Qualitätskontrolle von Online-Medien oder auch absichtlicher Fehlinformation entstanden sein können. Für Laien stellt dies die Herausforderung dar, die widersprüchlichen wissenschaftlichen Behauptungen zu bewerten, ohne auf notwendiges Vorwissen zurückgreifen zu können. Die in dieser Dissertation vorgestellte Forschung zielt darauf ab, quellenbasierte Strategien bei der Bewertung solcher Konflikte zu untersuchen, die Laien auch ohne Vorwissen über das jeweilige Thema nutzen können. In vier Experimenten mit insgesamt 441 Teilnehmern wurde untersucht, wie sich Aspekte von Quelleninformation, die deren Nützlichkeit bei der quellenbasierten Konfliktbewertung mitbestimmen, auf die Aufmerksamkeit und Nutzung von Quelleninformationen durch Laien auswirken, wenn letztere mit widersprüchlichen wissenschaftlichen Aussagen konfrontiert werden. In den Experimenten wurden den Teilnehmern zwei widersprüchliche Behauptungen aus verschiedenen Quellen präsentiert und dabei die Glaubwürdigkeit der Quellen (basierend auf Expertise und/oder Vertrauenswürdigkeit) so manipuliert, dass sie zwischen den Quellen entweder unterschiedlich oder vergleichbar war. Es wurde angenommen, dass Unterschiede in der Glaubwürdigkeit der Quellen die subjektive Konflikterklärung sowie die Zustimmung zu den Behauptungen als Teile von Konfliktbewertung beeinflussen sollten, und dass die zugrundeliegenden quellenbasierten Bewertungsprozesse über eine erhöhte visuelle Aufmerksamkeit auf die Quelleninformation messbar sind, wenn es Unterschiede in der Glaubwürdigkeit der Quellen gibt. In Übereinstimmung mit diesen Annahmen führten Unterschiede in der Expertise oder Vertrauenswürdigkeit der Quellen zu einer erhöhten subjektiven Konflikterklärung über die Kompetenz oder Motivation der Quellen und beeinflussten die Zustimmung zu den jeweiligen Behauptungen. In späteren Experimenten, die Eye-Tracking zur Messung der Verarbeitungsprozesse von Quelleninformationen einsetzten, führten Unterschiede in der Vertrauenswürdigkeit von Quellen zusätzlich zu einer erhöhten visuellen Aufmerksamkeit auf relevante Quelleninformationen. Diese Befunde werden im Kontext von Theorien zum Verstehen multipler Dokumente diskutiert und es werden mögliche Anwendungswege aufgezeigt, die helfen könnten, Laien bei einer informierten und selbstbestimmten Bewertung von wissenschaftlichen Konflikten mit Hilfe der verfügbaren Quelleninformationen zu unterstützen.

Abstract:

When reading about scientific topics on the Internet it is common to encounter conflicting knowledge claims rooted in the tentative nature of science, the lacking quality control of online media, or even deliberate misinformation. For laypersons, this poses the challenge of evaluating these scientific claims without being able to draw form the necessary domain knowledge. The research presented in this dissertation aims to investigate source-based strategies of conflict evaluation that laypersons can use even without prior knowledge on the topic at hand. Four experiments with a total of 441 participants were conducted to test how aspects of source information that determine its usefulness in source-based conflict evaluation affect laypersons’ attention to and use of source information when confronted with conflicting scientific claims. In all experiments, the participants were presented with two conflicting claims from different sources while source credibility (based on expertise and/or trustworthiness) was manipulated to either differ or be the same between the sources. It was assumed that differences in sources’ credibility should affect subjective conflict explanation and agreement with the claims as parts of conflict evaluation, and that the underlying source-based evaluation processes can be detected via increased visual attention on source information when differences in sources’ credibility are present. In line with these assumptions, differences in sources’ expertise or trustworthiness led to increased subjective conflict explanation via sources’ competence or motivation and affected agreement with the respective claims. In later experiments that used eye-tracking to measure moment-to-moment processing of source information, differences in sources’ trustworthiness also led to increased visual attention to relevant source information. These findings are discussed in the context of theories from multiple documents comprehension and possible avenues of application, that could help to support laypersons in an informed and self-determined evaluation of scientific conflicts using sourcing, are proposed.

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