Rekonstruktion sensibler digitaler Nervendefekte der Hand mittels Venen-Muskel-Interponaten

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/113379
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1133798
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-54755
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-02-26
Originalveröffentlichung: Ederer IA, Schulz L, Mayer J, Daigeler A, Wahler T. Regenerationsergebnisse nach Rekonstruktion sensibler digitaler Nervendefekte der Hand mittels Venen-Muskel-Interponaten. GMS Ger Med Sci. 2019;09: Doc040. DOI:10.3205/19dgpraec040.
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Wahler, Theodora (Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-01-13
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Nervenverletzung , Handchirurgie
Freie Schlagwörter: Tubulisation
autologe Nervenrekonstruktion
peripheral nerve injury
Nerve regeneration
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Fragestellung Venen-Muskel-Interponate entziehen sich einer relevanten Hebemorbidität sowie der Entstehung additiver Kosten. Verglichen mit Nerventransplantaten oder Nervenröhrchen ist die Literatur über deren Anwendung und Ergebnisse jedoch auf kleine Fallzahlen begrenzt. Deshalb war Ziel dieser Arbeit, die Evaluation der sensiblen Regeneration von Nervendefekten der Finger nach Rekonstruktion mittels VMI an einem möglichst großen Studienkollektiv. Methoden Es erfolgte eine klinische Nachuntersuchung von 37 PatientInnen mit 43 Digitalnervendefekten unter Erfassung der Sensibilität mittels 2PDs und 2PDd sowie SWM-Testung. Ergebnisse letzterer Messungen wurden zur Generierung einer Stufendifferenz in Relation zur unversehrten Gegenseite ordinal skaliert. Zur verbesserten Vergleichbarkeit mit anderen Studien wurden die Resultate der Sensibilitätsmessungen gemäß Kriterien der ASSH-Klassifikation bzw. der nach Mackinnon und Dellon modifizierten Einteilung nach Highet and Sander gruppiert. Um eine Evaluation der funktionellen Handeinschränkung zu erlauben wurden außerdem der DASH-Score und die Schmerzintensität gemäß der NRS erhoben. Letztlich erfolgte eine Subgruppen- bzw. Regressionsanalyse zur Identifikation potentieller Einflussfaktoren der sensiblen Regeneration. Ergebnisse Primäre bzw. sekundäre Nervenrekonstruktionen wurden bei 18 bzw. 19 PatientInnen durchgeführt. Die maximale Defektstrecke betrug 60 mm, wobei der Median bei 20 mm (IQR 10,0) lag. Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 31,1 Monaten (SD 17,1) ergaben die Sensibilitätsmessungen eine mediane 2PDs bzw. 2PDd von 7,0 mm (IQR 3,0) bzw. 5,0 mm (IQR 3,0). Die mediane Sensibilität gemäß SWM betrug 3,61 (IQR 0,95). Verglichen mit der unversehrten Gegenseite entsprach dies einer medianen Reduktion der Sensibilität um 2 Stufen. Mit einem Median von 5,0 (IQR9,3) lagen die Ergebnisse des DASH-Scores in einem sehr niedrigen Wertebereich, was eine geringe funktionelle Einschränkung der Hand bedeutet. Gemäß der ASSH-Klassifikation war in 34 Fällen ein ausgezeichnetes oder gutes Ergebnis zu erreichen; jeweils 4 Rekonstruktionen galten als mittelmäßig bis schlecht. Gruppiert nach der Mackinnon und Dellon modifizierten Sander and Highet Kriterien waren 16 Ergebnisse als exzellent, 23 als gut und 4 als schlecht zu klassifizieren. Hinsichtlich der Identifikation potentieller Einflussfaktoren zeigte sich keine statistische Signifikanz folgender Variablen: Präsenz von Begleitverletzungen, Patientenalter, Rekonstruktionszeitpunkt und Defektlänge. Im Allgemeinen war keine Morbidität an der Entnahmestelle im Sinne einer relevanten Reduktion der Sensibilität nachzuweisen. Unter den PatientInnen, die präoperativ eine neuropathische Schmerzsymptomatik (N = 10) beklagten, konnte eine deutliche Beschwerdereduktion bis hin zur Beschwerdefreiheit erzielt werden. Die mittlere 2PDs und 2PDd unter diesem Studienkollektiv betrug 8,1 mm (SD 3,52) bzw. 5,4 mm (SD 2,31) bei einem im Mittel erhobenen Wert von 3,54 (SD 0,69) gemäß der SWM-Testung. Schlussfolgerung Die Indikation von Venen-Muskel-Interponate umfasst sowohl primäre als auch sekundäre Rekonstruktionen sensibler Digitalnerven der Hand bis zu einer maximalen Defektstrecke von 60 mm. In der Therapie von Neuromen erzielen VMI abseits einer erfolgreichen sensiblen Regeneration, auch eine adäquate Schmerzreduktion bis hin zur gänzlichen Beschwerdefreiheit. Die Morbidität an der Entnahmestelle im Bereich des ipsilateralen Unterarms ist als minimal zu werten, da keine relevante Sensibilitätsminderung oder Neuromentstehung zu erheben war.

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