Biomechanisch-optische Analyse des Einflusses der Konfiguration einer Sehnenrekonstruktion auf seine physikalischen Eigenschaften am Beispiel einer modifizierten Kessler-Naht

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/111586
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1115861
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-52962
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-01-15
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Ateschrang, Atesch (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-12-14
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Achillessehne
Freie Schlagwörter: Kessler
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Achillessehnenruptur stellt aufgrund einer körperlich aktiver werdenden Gesellschaft mit einem kontrastiven Bewegungsmuster zwischen Schreibtisch und Sportplatz eine immer häufiger auftretende Pathologie dar. Infolge dessen wurden in der Vergangenheit unterschiedlichste Therapiekonzepte erarbeitet. In der Literatur wurden vielfältige Möglichkeiten beschrieben, um eine akut rupturierte Achillessehne therapeutisch zu versorgen, ohne dass bisher ein Goldstandard besteht. Neben konservativen Konzepten stellt die operative Therapie weiterhin eine der Optionen dar. Man unterscheidet offene von perkutanen Techniken. Für die offene Achillessehnennaht wurden verschiedenste Nahttechniken beschrieben. Die Kirchmayr-Kessler-Naht stellt hierbei eine Standardtechnik dar. Diese wurde in der Vergangenheit umfangreich hinsichtlich Fadenmaterial, Stranganzahl und Fadenverlauf modifiziert und biomechanisch getestet. In dieser Arbeit wurde der Einfluss der Nahtzirkumferenz auf die biomechanischen Eigenschaften wie Maximalkraft Fmax[N] und Dehiszenzkraft F3mm [N] untersucht. Dafür wurde an einem Sehnenmodell aus 112 hinteren rechten Schweinefüßen mithilfe einer Materialprüfmaschine vom Typ Zwicki-Line 2,5kN eine in vitro-Studie unter optischer Kontrolle durch eine GOM PONTOS 5M 3D-Vermessungseinheit durchgeführt. Die Präparate wurden in 2 Gruppen à 56 Sehnen aufgeteilt. Gruppe 1 wurde als Referenzgruppe mit einer doppelt-modifizierten Kirchmayr-Kessler-Naht versorgt. Gruppe 2 stellte die Vergleichsgruppe mit einer geometrisch variierten Form der Naht dar. Als Nahtmaterial wurde der teilresorbierbare Orthocord®-Faden in der Stärke #2 genutzt. Es erfolgte ein einachsiger Zugversuch nach einem etablierten, mehrphasigen Prüfprotokoll. Die Versuchsarbeit umfasste die Sehnenpräparation, die Konfiguration des Versuchsaufbaus sowie die Naht. Im Anschluss wurde der Zugversuch inklusive Ergebnisdokumentation durchgeführt. Zum Vergleich der beiden Nahtkonfigurationen wurden die Maximalkraft Fmax [N] und die Dehiszenzkraft F3mm [N] verglichen. Relevante Ergebnisse sollten ab einer Differenz von 50N (resp. 5kg) erreicht werden. Eine Unterlegenheit in der Dehiszenz sollte ab einer Differenz von 10N (1kg) erreicht werden. Es zeigte sich, dass die variierte Form der Kirchmayr-Kessler-Naht bzgl. der Dehiszenz nicht unterlegen ist, während in der Maximalkraft ein signifikanter und relevanter Vorteil für die Variante nachgewiesen werden konnte. Es besteht eine Mittelwertdifferenz von 85±46N (95%KI 64,71-106,22N). Dies entspricht einem Kraftzuwachs von 32,79%. Vorwiegender Versagensmodus war der Ausriss des Fadenmaterials aus dem Sehnengewebe (103 von 112 Präparate). Neun Präparate versagten durch Fadenriss. In Bezug auf die praktische Umsetzung der Erkenntnisse ist bei der zukünftigen Verwendung einer Kirchmayr-Kessler-Naht die Vergrößerung der epitendinösen Zirkumferenz zu empfehlen. Dies erhöht signifikant die Primärstabilität der Kessler-Naht.

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