Monozentrische Untersuchung von Co-Erkrankungen und möglichen Triggern der Trigeminusneuralgie mit besonderer Berücksichtigung odontogener Ursachen

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/110975
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1109755
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-52351
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-12-22
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Morgalla, Matthias (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-11-25
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Trigeminusneuralgie , Schmerz , Gesicht
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Trigeminusneuralgie ist eine seltene Krankheit, die bei den Patienten sehr starke stechende, blitzartig einschießende Schmerzen im Gesicht verursacht. Diese Schmerzen treten gehäuft einseitig und den Ober- bzw. Unterkiefer betreffend auf. Medikamentös lassen sich die Schmerzen temporär bis zu einem erträglichen Maß reduzieren. Wenn der Zeitpunkt erreicht ist, dass die Medikamente die Schmerzen nicht mehr verringern können, gibt es die Möglichkeit chirurgischer Eingriffe. Allerdings gibt es auch Fälle der Trigeminusneuralgie, bei denen noch kein Ursprung der Krankheit festgestellt werden konnte. Das Vorkommen odontogen bedingter Veränderungen im Ober- bzw. Unterkiefer, insbesondere mögliche Auswirkungen von Zysten auf den Trigeminusnerv sollten in dieser Studie betrachtet und verglichen werden. Im Rahmen dieser retrospektiven Studie sind 107 Patienten, die im Zeitraum von dem Jahre 2005 bis einschließlich 2016 an der Neurochirurgischen Klinik der Universitätsklinik Tübingen auf Grund einer diagnostizierten Trigeminusneuralgie operiert worden sind, befragt worden. Durch eine telefonische Umfrage wurden die Patienten mit Hilfe eines erstellten Fragebogens hinsichtlich der Schmerzentwicklung, der Medikamenteneinnahme, zahnärztlicher Behandlungen und zusätzlicher schmerzauslösender Ursachen interviewt. Neun der 107 Befragten (8,4%) hatten zystische Veränderungen im Ober- bzw. Unterkiefer. Um die Häufigkeit von Zysten bei Patienten mit Trigeminusneuralgie zu erhalten, wurde das Konfidenzintervall berechnet. Es wurde ein Konfidenzniveau von 95% verwendet. Als Ergebnis für die untere Grenze des Konfidenzintervalls ist der Wert 3,9% berechnet worden, als obere Grenze der Wert 15,4%. Der Vergleich mit dem Vorkommen von Zysten in der europäischen Bevölkerung hat ergeben, dass Trigeminusneuralgiepatienten nicht häufiger von Zysten im Ober- oder Unterkiefer betroffen zu sein scheinen. Demnach konnte in dieser Studie kein Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer Trigeminusneuralgie und dem Vorhandensein von Zysten im Ober- und Unterkiefer nachgewiesen werden. Eine Kompression des Trigeminusnervs, verursacht durch eine auf den Nerv drückende Zyste, könnte einen Auslöser für neuralgieartige chronische Gesichtsschmerzen darstellen. Zudem ist vorstellbar, dass Entzündungsmediatorstoffe, die in Zystengewebe vorkommen, eine Irritation des Trigeminusnervs bewirken, die neuralgieähnliche Schmerzen verursacht. Viele Patienten deuten die Schmerzen, die durch eine Trigeminusneuralgie verursacht werden, als Zahnschmerzen. Dies zeigt sich an einer erhöhten Anzahl an Zahnarztbesuchen von Trigeminusneuralgiepatienten im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt. Bei Betrachtung von weiteren möglichen zahnmedizinisch relevanten Gesichtspunkten kann man zusammenfassend festhalten, dass auch Weisheitszähne eine Rolle im Zusammenhang mit neuralgieähnlichen Schmerzen des Nervus trigeminus spielen können. Der Zahnarzt spielt bei dieser Krankheit eine wichtige Rolle. Häufig werden Schmerzen, die durch eine TN bedingt sind, von den Patienten mit Zahnschmerzen assoziiert. Die erste Anlaufstelle ist somit nicht selten eine zahnmedizinische Praxis oder Klinik.

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