Uneindeutige/s Geschlecht/er im Mittelalter. Anhand von Quellenfunden aus Gerichtsakten spätmittelalterlicher Städte

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/110466
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1104661
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-51842
Dokumentart: Abschlussarbeit (Master)
Erscheinungsdatum: 2020-12-09
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Geschichte
DDC-Klassifikation: 940 - Geschichte Europas
Schlagworte: Mittelalter , Geschlechtsbestimmung
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Mithilfe der Queer Studies sucht die Arbeit nach uneindeutigem Geschlecht bzw. uneindeutigen Geschlechtern im Mittelalter und findet eine Reihe von aussagekräftigen Beispielen in spätmittelalterlichen Gerichtsakten quer durch Europa. Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung ist, dass die spätmittelalterliche Stadtgesellschaft (auf die sich alle Quellen überlieferungsbedingt beziehen) folglich eine Eindeutigkeit von Geschlecht und Sexualität forderte, wobei uneindeutige Körper nicht zwingend verfolgt wurden, uneindeutiges ‚gender‘ und damit verbundenes uneindeutiges ‚desire‘ aber mindestens zu einem peinlichen Verhör führten. Uneindeutige/s Geschlecht/er konterkarierten die Gesellschaftsordnung und waren nicht erwünscht, weshalb sich insbesondere Transpersonen am Rand der Gesellschaft, in einem Milieu der Prostitution, bewegten. Das immer noch nicht vollständige erschlossene Gebiet der Kriminalakten der großen Städte des Spätmittelalters, in dessen Rahmen die Verfolgung der Sodomiter*innen fällt, scheint hier lukrativ zu sein. Für uneindeutige Körper, also intergeschlechtliche Personen, gilt, dass es zwischen Ehe und Scheiterhaufen einen großen Spielraum gibt. Der geschulte Blick von Historiker*innen für ebensolche Uneindeutigkeiten muss dementsprechend aber auch für die mittelalterlichen Chroniken gelten.

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