Inhaltszusammenfassung:
Ungeregeltes Zellwachstum führt zur Krebserkrankung, die die Fähigkeit in
Nachbargeweben einzudringen entwickelt und auf andere Organe
metastasieren könnte. Das Endometriumkarzinom ist ein Epithelialkrebs, der
aus dem Endometrium ausgeht, zum Myometrium der Gebärmutter oder / und
dem zervikalen Stroma eindringen könnte. Jährlich wird bei 320000 Frauen
weltweit das Endometriumkarzinom diagnostiziert und 76000 Frauen sterben
daran. Eine therapeutische Intervention wird deshalb dringend benötigt.
LEFTY2, auch Endometriumblutungen-assoziierter Faktor (EBAF) genannt, ist
ein Mitglied der Transforming Growth Factor (TGF) -β Familie. LEFTY2 ist im
gesunden Endometrium in geringer Konzentration vorhanden, aber das
Expressionsniveau wird vor und während der Regelblutung erhöht. LEFTY2
Überexpression steht nicht nur im Zusammenhang mit Unfruchtbarkeit, sondern
auch mit einer dysfunktionalen uterinen Blutung (DUB).
LEFTY2 reguliert den Stammzellenphänotyp und die embryonale
Differenzierung und kann Zellproliferation und Migration hemmen.
Zellproliferation und Motilität benötigen Aktinreorganisation, die unter der
Kontrolle des ras-verwandten C3 Botulinumtoxin-Substrats 1 (Rac1) und p21-
Protein-activated kinase 1 (PAK1) stehen.
LEFTY2 hemmt die Aktivität des Na + / H + Austauscher NHE1 und führt in
Ishikawa-Zellen zu einer Verringerung des cytosolischen pH. NHE 1 Aktivität
wird von Rac1 kontroliert. NHE1 trägt außerdem zur Stabilisierung und
Lokalisierung von filamentösem Aktin (F-aktin) bei, das ein ZytoskelettStruktur-Protein ist und eine entscheidende Rolle beim Aufrechterhalten der
zellulären Form spielt.
Die vorliegende Arbeit untersucht, ob LEFTY2 das Aktin-Zytoskelett, die Form
und die Steifheit von Ishikawa-Zellen (eine gut differenzierte
Endometriumkarzinom-Zelllinie) modulieren kann. Die Wirkung von LEFTY2 auf
das globuläre/filamentäre Aktin-Verhältnis wurde unter der Verwendung von
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Western-Blot und Durchflusszytometrie bestimmt. Wir zeigten, dass LEFTY2
einen hemmenden Effekt auf die Aktin-Polymerisation hat. Rac1 und PAK1
Transkriptlevel wurden mittels qRT-PCR und phospho Rac1 und PAK1 wurden
mittels Immunoblotting gemessen. Nach 2 Stunden Behandlung mit LEFTY2
(25 ng / ml) folgte eine signifikante Verringerung des Rac1 und PAK1
Transkriptniveaus und Aktivität, und eine Depolymerisierung des Aktin. Ferner
wurde der Effekt von LEFTY2 auf die Aktin-Polymerisation durch
pharmakologische Hemmung von Rac1 und PAK1 nachgeahmt. LEFTY2
zusammen mit Rac1 oder PAK1 Inhibitor führten zu keiner signifikanten
weiteren Aktin-Depolymerisation.
Maligne Transformation kann durch den Verlust von Zell-Zell-Adhäsion sowie
durch Erwerb der Migrationseigenschaften zur Migration führen. Die
Signaltransduktion inklusive von focal adhesion kinase (FAK) und
Adhäsionsmoleküle E-Cadherin waren in der Migration, Proliferation und
Verbreitung von Krebszellen involviert.
Wir untersuchten als nächstes, ob LEFTY2 die Proliferationsmarker MKi67,
FAK-Aktivität, E-Cadherin Menge und die Migration von Ishikawa-Zellen
beeinflusst.
Darüber hinaus untersucht die Arbeit die Beteiligung von microRNA-200a (miR200a), die durch gezielte Beeinflußung von E-Cadherin, die Zelladhäsion
reguliert. Zu diesem Zweck wurde FAK-Aktivität mittels FAK-Phosphorylierung
durch Western blotting, Migration durch Verwendung eines Wundheilungs
Assay, miR-200a und MKi67 Expressionsniveaus unter Verwendung von qRTPCR, Zellproliferation und Apoptose unter Verwendung von BrdU und Annexin
V-Färbung bzw. und E-Cadherin (E-CAD) Menge, mit der konfokalen
Mikroskopie untersucht. Als Ergebnis führte LEFTY2 (25 ng / ml, 48 Stunden)
Behandlung zur Abnahme der MKi67 Expression, FAK-Aktivität sowie
Migration. LEFTY2 steigert miRNA-200a und E-Cadherin levels in IshikawaZellen hoch. Die Wirkung von LEFTY2 auf Migration wurde mittels FAKInhibitors (PF 573228) (50 µ M) bestätigt. Die Zugabe von LEFTY2 in
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Gegenwart von PF-573228 führte nicht zu einem weiteren deutlichen Rückgang
der Migration.
Abschließend beschreibt diese Arbeit die neue Funktion von LEFTY2 bei der
Herunterregulierung der Aktivität von Rac1 und Pak1, mit daraus resultierender
Aktin Depolymerisation, Zell Steifigkeit und Zellschrumpfung. Darüberhinaus
vermindert LEFTY2 die MKi67 Expression und die FAK-Aktivität, erhöht miR200a und E-Cadherin und zusammengefasst ist somit ein negativer Regulator
der endometrialen Proliferation und Migration.