Frühe neuronale Signaturen von Leistungsfeedback innerhalb einer fordernden Arbeitsgedächtnisaufgabe

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/107328
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1073289
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-48706
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-09-29
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Plewnia, Christian (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-09-11
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Elektroencephalographie
Freie Schlagwörter: Ereigniskorrelierte Potentiale
Leistungsfeedback
PASAT
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Um mehr über die frühe Verarbeitung von emotional bedeutenden, ablenkenden Reizen während der Bearbeitung einer fordernden Arbeitsgedächtnisaufgabe (2back-PASAT) erfahren zu können, wurden mittels Elektroenzephalografie (EEG) und Ereigniskorrelierten Potentiale (ERP) frühe neuronale Signaturen auf die Präsentation von Feedback (FB) erfasst und untersucht. Gezeigt werden konnte mittels der Auswertung eines Fragebogens zur subjektiven Selbsteinschätzung (SLE) nach der Bearbeitung des PASAT, dass die Aufgabe bei den Probanden subjektiv mit Unzufriedenheit über die Leistung, einer Einschätzung der Leistung als eher schlecht und einem eher von der Aufgabe ablenkendem Ärger über die Fehler einhergeht. Dies bestätigt die fordernde und frustrierende Eigenschaft des Tests sowie eine ablenkende und emotionale bedeutende Eigenschaft des präsentierten FB. Frühe neuronalen Signaturen auf die Präsentation dieses FB wurden durch die ERP-Komponenten N1 und P2 abgebildet. Die N1 zeigte sich mit einem signifikanten Unterschied der mittleren Amplituden nach negativem und positivem FB, welcher nicht mit der Leistung im Test korrelierte. Dies ist in Einklang zu bringen damit, dass hier innerhalb der ersten 100 ms nach Präsentation des FB ein negativity bias, eine stärkere Lenkung der Aufmerksamkeit in Richtung negativer Reize, besteht und abgebildet wird. Es wird angenommen, dass es sich hierbei um die Darstellung einer automatischen und unbewussten Aufmerksamkeitslenkung handelt, welche auf höhere kognitive Funktionen wie die Arbeitsgedächtnisleistung keinen direkten Einfluss hat. Die Komponente P2 bildet hingegen keinen signifikanten Unterschied der Amplituden beider FB, und keine Korrelation mit der Leistung in der Aufgabe ab. Diskutiert wurde unter anderem, dass sich die erwarteten Unterschiede nicht innerhalb der gewählten Messgrenzen zeigen könnten. Zusammengefasst zeigt sich in sehr frühen Verarbeitungsphasen von Leistungsfeedback innerhalb einer fordernden Arbeitsgedächtnisaufgabe eine stärkere automatische Lenkung der Aufmerksamkeit in Richtung Negativem ohne leistungsrelevanten Einfluss. Als Ausblick in die Zukunft wäre die objektive Messung der negativ gefärbten Verarbeitung mittels ERP eine vielversprechende Möglichkeit, um Beeinflussungen des negativity bias durch therapeutische Interventionen vergleichbar abbilden zu können.

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