Elektronische Messung und Registrierung von Kiefergelenkgeräuschen mittels Joint Vibration Analysis-Methodenprüfung und retrospektive explorative Untersuchung bei gesunden Probanden und Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/106952
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1069526
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-48330
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-09-18
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Godt, Arnim (Prof. Dr. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-07-10
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Kiefergelenk , Geräusch , Arthritis
Freie Schlagwörter: juvenile idiopathische Arthritis
Elektronische Messung
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Primäres Ziel vorliegender Dissertation war eine Methodenprüfung des Joint Vibration Analysis [158], einem elektronisch-instrumentellen Verfahren zur Registrierung und Quantifizierung von Kiefergelenkgeräuschen beziehungs-weise vom Kiefergelenk emittierter Vibrationen. Vibrationen werden mit diesem Verfahren dabei dargelegt als Werte amplituden-, integral- und frequenzassoziierter Items, aus welchen sich jeweils unterschiedliche Zustände und Dysunktionen des Kiefergelenks ableiten lassen. Grundlage bildeten vier Messwiederholungen, wobei innerhalb einer Messung wiederum vier Vibrationen als Werte von 31 für CMD asymptomatischer Probanden in die statistische Auswertung mit einbezogen wurden. Die untersuchten sieben Items mit entsprechenden Werten jeweils für das rechte und linke Kiefergelenk (demgemäß 14) waren: „Integral<300Hz“, „Integral>300Hz“, „Total Integral“, „>300/<300Hz Ratio, „Peak Amplitude“, „Peak Frequency“, „Med. Frequency“. Die statistische Auswertung der Methodenprüfung umfasste die Errechnung der Variationskoeffizienten zur Bestimmung der Messvariabilität (Präzision der Messung), sowie die Ermittlung der Intraklassenkorrelationen (ICC) zur Bestimmung der Reliabilität bei Messwiederholungen. Es erfolgte eine Bewertung der Ergebnisse anhand dafür spezifischer Bewertungssysteme. Die Variationskoeffizienten reichten im Median von 13% als bestes Ergebnis im Item „Med Frequency li“ (Bewertungsstufe ausreichend), bis 63% im Item „Peak Frequency“ (Bewertungsstufe inakzeptabel). Die Bewertungsstufe ausreichend konnte in zehn der Items vergeben werden („Total Integral li“, „Integral <300Hz li und re“, „Integral>300Hz re“, >300/300Hz Ratio li und re“, Peak Amplitude li und re“, „Med requency li und re“. Als grenzwertig akzeptabel zeigte sich die Messvariabilität in zwei der Items („Total Integral re“ sowie „Integral>300Hz li“). Demzufolge liegen die errechneten Ergebnisse (mit Ausnahmen) überwiegend in der Bewertungsstufe ausreichend (zweitbeste Bewertungsstufe). Die Intraklassenkorrelationen reichten von 0,30 („mangelhaft“ im Item „Peak Frequency re“) bis 0,75 („ausgezeichnet“ im Item „Total Integral li“). Sieben der Items erreichten die Bewertungsstufe „mittelmäßig“ („Integral>300Hz re“, „>300/<300Hz Ratio re“, Peak Amplitude li und re“, „Peak Frequency li“, „Med. Frequency li und re“). Vier der Items ließen sich der Bewertungsstufe „gut“ zuordnen („Total Integral re“, „“Integral<300Hz li“, „Integral>300Hz li“). Demgemäß sind die Ergebnisse (mit Ausnahmen) den Bewertungsstufen mittelmäßig bis gut zuzuordnen, das heißt, die Vibrationen lassen sich (mit Ausnahmen) mittelmäßig bis gut reproduzieren. Insgesamt zeigten sowohl die Messvariabilität als auch die Reproduzierbarkeit innerhalb der integral-assoziierten Items bessere Ergebnisse. Weitere Studien mit größeren Fallzahlen sollten stattfinden, um den Einfluss intraindividueller Schwankungen anatomischer Strukturen des Kiefergelenks wie zum Beispiel des Synovialfluss auf die Messvariabilität und Reproduzierbarkeit der Vibrationen zu untersuchen. Als weiteres Ziel wurden im Rahmen einer explorativen Untersuchung Werte der Items desselben Patientenkollektivs mit entsprechenden Werten von 22 Probanden, die an einer juvenilen idiopathischen Arthritis erkrankt sind, auf signifikante Unterschiede überprüft. In den untersuchten sieben Items, von denen jeweils Werte für das rechte und linke Kiefergelenk bestimmt wurden, konnten in 11 der Items signifikante Unterschiede festgestellt werden. In diesen 11 Items waren die Werte der Probanden mit juveniler idiopathischer Arthritis signifikant höher. Höhere Werte können auf intraartikuläre Störungen, Dysfunktionen oder Entzündungen hindeuten. Ob tatsächlich eine Kiefer-gelenkbeteiligung bei diesem Patientenkollektiv vorlag, ist nicht bekannt, mit diesem Ergebnis aber wahrscheinlich. Weitere Studien mit höheren Fallzahlen wären notwendig, um die Reliabilität und Validität des JVA speziell für dieses Patientenkollektiv zu bestimmen, insbesondere um einen potentiellen Einsatz zur frühzeitigen Detektion einer Kiefergelenkbeteiligung bei JIA zu ermöglichen.

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