Einflüsse von Schlaf auf das episodische Gedächtnis - Replikation einer Vorstudie und Einführung intrapersoneller Abrufintervalle vor und nach Nachtschlaf

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/104250
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1042504
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-45628
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-07-31
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Born, Jan (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-06-19
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Schlaf , Gedächtnis
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Anhand dieser Arbeit sollte überprüft werden, ob Schlaf die Bildung von episodischem Gedächtnis und insbesondere die Einbindung einer Erinnerung in ihren räumlich-zeitlichen Kontext unterstützt. Hierzu sollten zunächst die Ergebnisse einer Vorstudie repliziert werden. Dort war basierend auf visuellen Erkundungsmustern bei erneuter Präsentation von zuvor implizit enkodierten Gesichterpositionen, ein episodischer Score zur Beschreibung einer Interaktion von räumlichen und zeitlichen Aspekten der Erinnerung nach dem Nachtschlaf entwickelt worden. Dieser hatte mit den Abfrageergebnissen nach dem „Was-Wo-Wann“-Paradigma korreliert. Zusätzlich wurde in der vorliegenden Studie untersucht, wie sich die Erinnerung über eine Nacht Schlaf verändert. Deshalb wurden zwei Probandengruppen getestet, eine lediglich nach dem Schlafen wie in der Vorstudie und eine weitere Gruppe sowohl vor dem Schlaf als auch nach dem Schlaf. Tatsächlich konnte in der Gruppe, die lediglich nach dem Schlaf getestet wurde, eine Interaktion zwischen den zeitlichen und räumlichen Komponenten der Aufgabe festgestellt werden, jedoch war hier das Erkundungsmuster eher gegensätzlich zur Vorstudie und eine Korrelation zwischen den Ergebnissen der impliziten und expliziten Abfrage war nicht zu erkennen. Eine exakte Replikation der Vorstudie war somit nicht erreicht worden. In der Gruppe, die vor und nach dem Schlaf getestet wurde, ließ sich vor dem Schlaf kein spezifisches Erkundungsmuster feststellen, erstaunlicherweise war in dieser Gruppe aber auch nach dem Schlaf kein signifikantes Muster erkennbar. Kontrollmessungen hatten keine Unterschiede zwischen den Gruppen aufgezeigt, sodass die Ursache im Design selbst vermutet wurde. Und wirklich fielen in Subgruppen gegensätzliche Ergebnisse auf, abhängig davon, ob vor dem Schlaf ein expliziter Abruf stattgefunden hatte oder nicht. In der Gruppe mit explizitem Abruf vor dem Schlaf konnte in der impliziten Abfrage nach dem Schlaf ein deskriptiv positiver epsiodischer Score nachgewiesen werden. Allerdings war die Gruppengröße sehr gering. Trotzdem zeigt sich auch in dieser Studie, dass sich über die Nacht etwas an der räumlich-zeitlichen Interaktion zu ändern scheint. Dies spricht dafür, dass auch das episodische Gedächtnis von Schlaf profitiert. Möglicherweise entwickelt sich der episodische Score erst nach einer gewissen Zeit und sogar erst nach mehreren Stunden. Zukünftige Studien sollten eine Abfrage direkt nach der Enkodierung und Abfragen vor dem Schlaf zu unterschiedlichen Zeitintervallen berücksichtigen, auch wenn hierdurch die Abfragen nach dem Schlaf ebenfalls beeinflusst werden können. Auch diesbezüglich sind weitere Untersuchungen erforderlich.

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