Evaluation des Einflusses eines Peilstrahls auf die Sicherheit und Effizienz von typischen laparoskopischen Arbeitsschritten im Phantomaufbau anhand standardisierter Übungsaufgaben

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/103578
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1035787
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-44957
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-07-21
Originalveröffentlichung: Kunert, W., Land, C., Braun, M., Reichold, J., Kirschniak, A. and Falch, C. (2019), “The impact of guided instrument insertion during laparoscopy. A randomized study with novices in an optical box trainer”, Surgical Endoscopy.
Sprache: Deutsch
Englisch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kirschniak, Andreas (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-05-15
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Chirurgie , Minimal-invasive Chirurgie , Laparoskopie , Objektverfolgung , Laserpointer
Freie Schlagwörter: Trainingsbox
Einführhilfen
Peilstrahl
visual guidance
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der minimalinvasiven Chirurgie sind Operateure u.a. mit dem Verlust des dreidimensionalen Sehens konfrontiert. Dadurch sind sie von einer guten Kameraführung abhängig, bei welcher ein sicheres Einführen der Arbeits-instrumente in das OP-Gebiet garantiert wird. Ein unterbrochener Sichtkontakt birgt die Gefahr von Verletzungen der Organe durch Arbeitsinstrumente. Ein aktueller Forschungsschwerpunkt ist der Einsatz von Tracking-Systemen bei der mit Hilfe verschiedener Techniken (magnetisch, ultraschallbasierend oder visuell) das Navigieren der Arbeitsinstrumente erleichtert und somit die Patientensicherheit erhöht werden soll. In dieser Studie sollte der Vorteil solcher Einführhilfen gegenüber dem herkömmlichen Verfahren („blindes“ Einführen) aufgezeigt werden. Hierbei standen zwei Modelle zur Auswahl: der Peilstrahl als sichtbare Achsenverlängerung des Arbeitsinstrumentes und der Peilpunkt, der wie ein Zielpunkt die Stelle anzeigt, auf welche sich das Instrument zubewegt. Hierfür wurden jeweils zwei Trokare mit entsprechenden Erweiterungen versehen. Als Peilpunkt diente ein Laserpointer, für den Peilstrahl wurde ein optomechanisches Funktionsmuster aus einer durchsichtigen Folie designt. Die dreiarmige, randomisierte standardisierte Studie erfolgte mit 60 Probanden im Crossover-Design. Innerhalb einer der drei Hauptgruppen wurden jeweils zwei der Bedingungen Peilstrahl (PS), Laserpointer (LP) und „blind“ in inverser Reihenfolge der Untergruppen miteinander verglichen. Zusätzlich absolvierten alle Probanden einen dritten Durchgang mit der noch fehlenden Bedingung. Anschließend wurde ein Fragebogen ausgefüllt. Für die Testung wurden eine Übungs- und eine Testaufgabe entwickelt. Hierfür wurden zwei Trainingsboxen mit verschiedenen Inlays versehen, in welche elektrisch ableitbare Schlossschrauben eingebracht waren. Diese sollten nacheinander mit der Spitze einer laparoskopischen Greifzange berührt werden. Zwischen den einzelnen Berührungen musste die Greifzange vollständig aus der Trainingsbox entfernt und ein weiterer Zielpunkt auf dem Boxdeckel berührt werden. Somit wurden alternierend ein innerer und der äußere Zielpunkt berührt. Durch eine Webcam im Inneren der Trainingsbox konnten fehlerhafte Berührungen optisch und akustisch erfasst werden. Primärer Endpunkt war die Durchführungsdauer, sekundärer Endpunkt die Fehlerzahl. Weitere Endpunkte waren die Antworten des Fragebogens. Aufgrund der multiplen Tests erfolgte die Anpassung des Signifikanzniveaus auf p ≤ 0,0063. Bereits in der deskriptiven Statistik zeichnete sich rein optisch anhand der Box-plots ein Unterschied zwischen „blind“ und Peilstrahl sowie „blind“ und Laserpointer ab. Dies konnte mittels vergleichender Statistik bestätigt werden. Da bei der Durchführungsdauer ein Carryover-Effekt vorlag, wurde auf die Paralleltestung der ersten Versuchsdurchgänge zurückgegriffen. Hier zeigte die einfaktorielle Varianzanalyse mit post-hoc-Testung nach Bonferroni, dass mit Hilfe von Peilstrahl und Laserpointer eine signifikant kürzere Durchführungsdauer erreicht wurde. Bezüglich der Fehlerzahl zeigte sich der Laserpointer als signifikant besser im Vergleich zu „blind“. Peilstrahl und Laserpointer zeigten untereinander keinen Unterschied. Dieser Vorteil zeichnet sich auch in der Auswertung des Fragebogens ab. Während der Peilstrahl, außer bei der zeitlichen Anforderung im NASA Tast Load Index, signifikant besser im Vergleich zu „blind“ abschneidet, wurde der Peilstrahl nur bezüglich geistiger Anforderung und Anstrengung als signifikant besser bewertet. Letztendlich präferierten 70% der Probanden den Laserpointer, 26,7 % den Peilstrahl und 3,3 % keine der Einführhilfen. Dass der Peilstrahl so viel schlechter im Vergleich zum Laserpointer abschneidet, könnte unter anderem an der Umsetzung des optomechanischen Funktionsmusters liegen. Durch die ringförmigen Markierungen verlor der Peilstrahl an Transparenz und verringerte somit den Überblick auf die Aufgabe.

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