Impaired attention to the eyes in psychopaths: Findings from three eye-tracking studies

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/101934
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1019341
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-43313
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-06-29
Sprache: Englisch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Psychologie
Gutachter: Schönenberg, Michael (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-03-11
DDC-Klassifikation: 150 - Psychologie
Schlagworte: Psychopathie , Aufmerksamkeit , Interaktion , Blickkontakt
Freie Schlagwörter:
Eye Tracking
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Schon im Säuglingsalter entwickelt sich eine Sensitivität für sozial saliente Hinweisreize wie die Augen eines Interaktionspartners. Diese natürliche Tendenz auf die Augenregion zu achten und Augenkontakt zu initiieren bildet die Grundlage für eine funktionale Entwicklung von Empathie und ist zentral für sozioemotionale Fertigkeiten (z.B. Aufbau von Beziehungen). Tiefgreifende Defizite in solchen affektiven und interpersonellen Fähigkeiten in Kombination mit überdauernden antisozialen und devianten Verhaltensmustern bilden die Kernmerkmale von Psychopathie. Bei Kindern wurden hartherzige und gefühlskalte Persönlichkeitszüge – die Vorläufer von Psychopathie im Erwachsenenalter – mit beeinträchtigter Aufmerksamkeitslenkung auf die Augen in Zusammenhang gebracht. Aufgrund dieser Befunde gehen aktuelle ätiologische Modelle davon aus, dass das Fehlen der natürlichen Präferenz für die Augenregion einen zentralen Faktor in der Entwicklung von Psychopathie darstellt. Daher ist es essentiell zu untersuchen, ob eine reduzierte Aufmerksamkeitslenkung auf die Augen mit psychopathischen Persönlichkeitszügen im Erwachsenenalter einhergeht, da diese als langfristige Konsequenzen der Aufmerksamkeitsdefizite betrachtet werden. In drei Studien testeten wir verschiedene Gruppen männlicher Straftäter in mehreren Justizvollzugsanstalten. Wir nutzten stationäre oder mobile Eye Tracker um Blickbewegungen zu messen und um die Aufmerksamkeit auf die Augenregion von Gesichtern sowie Augenkontakt während einer realen sozialen Interaktion zu erfassen. Unsere Arbeit erweitert sowohl den aktuellen Forschungsstand als auch den Stand der Technik bezüglich der EyeTracking Methodik in der klinischen Forschung. In unseren Studien, verwendeten wir innovative Methoden zur Blickbewegungsanalyse und einen neuen Ansatz, um die Areas of Interest (z.B. Augenregion) bei der Auswertung der mobilen Eye-Tracking Daten automatisch zu definieren anstatt manuell. Zusammengefasst zeigen unsere drei Studien, dass sich die Blickbewegungsmuster von Gewaltstraftätern während der Kategorisierung verschiedener Gesichter nicht von denen gesunder, nicht straffällig gewordener Kontrollpersonen unterscheiden (Studie I).Im Gegensatz dazu, weisen hoch-psychopathische Straftäter im Vergleich zu Straftätern mit niedrig ausgeprägten psychopathischen Eigenschaften eine klare und generelle Beeinträchtigung in der Aufmerksamkeitslenkung auf die Augenregion auf (Studie II). Darüber hinaus liefern wir die ersten Hinweise darauf, dass sich diese Defizite bei hoch-psychopathischen Straftätern auch in verringertem Augenkontakt während einer realen sozialen Interaktion zeigen. Zudem sind diese Defizite insbesondere mit der affektiven Facette von Psychopathie assoziiert, welche sich durch Eigenschaften wie Gefühlskälte, einem Mangel an Empathie, flachem Affekt, einem Mangel an Reue und Schuld und einer fehlenden Akzeptanz eigener Verantwortung auszeichnet. Stärken und Limitationen sowie die Implikationen unserer Ergebnisse und künftige zentrale Fragestellungen in diesem Forschungsbereich werden ausführlich diskutiert. Beispielsweise sollten zukünftige Studien untersuchen, in welcher Form Beeinträchtigungen in der Aufmerksamkeitslenkung auf die Augen als zusätzlicher, objektiver Indikator für Diagnostik und Prognosestellung genutzt werden können und welche Relevanz die Defizite für therapeutische Interventionen haben.

Abstract:

Typically, infants quickly develop a sensitivity for socially salient cues such as the eyes of other individuals. This natural tendency to attend to the eye region and to initiate eye contact forms the basis for a functional development of empathy and for socioemotional functioning (e.g., building relationships). Profound deficits in these affective and interpersonal abilities in combination with pervasive patterns of antisocial and deviant behavior represent the core features of psychopathy. In children, callous and unemotional personality traits – the precursor of psychopathy in adults – are associated with impairments in attention to the eyes. Based on these findings, current etiological theories assume that a lack of the natural preference for the eye region is a key factor in the development of psychopathy. Thus, it is crucial to examine if reduced eye gaze is associated with high-psychopathic traits in adults, since they are considered the long-term consequences of the attentional deficits. Thus, we conducted three studies in different groups of male incarcerated offenders. We used stationary or mobile eye tracking to record gaze patterns and to assess attention to the eye region of facial images or eye contact during live social interaction. This work contributes to the current state of research as well as to the state of the art of eye-tracking methodology in clinical research. In our studies, we implemented innovative gaze analytic methods and a new method for automated instead of manual definition of the Areas of Interest (e.g., eye region) in the analysis of mobile eye-tracking data. To summarize the three studies, gaze patterns of violent offenders while categorizing facial images did not differ from healthy non-offenders (Study I), whereas high-psychopathic offenders exhibited a clear and general impairment in attention to the eyes when compared to low-psychopathic offenders (Study II). Further, we provide first evidence that deficient eye gaze in highpsychopathic offenders extends to reduced eye contact during live social interaction (Study III). These deficits were associated with the affective facet of psychopathy in particular, which is described by callousness, a lack of empathy, shallow affect, a lack of remorse and guilt and a failure to accept responsibility. Strengths and limitations as well as future directions and implications of our findings are discussed in detail. Future studies need to determine the potential use of eye gaze impairments as additional, objective indicator for diagnosis and prognosis and their relevance as treatment target.

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