4.8 Überprüfung
der Auswertesoftware mit Hilfe von simulierten Hypokotylen
Ein Programm zur Simulation des Hypokotylwachstums
wurde entwickelt. Damit sollte zunächst die Funktion der eigenen
Auswertemethoden bei realen Pflanzen geprüft und kritisch betrachtet
werden. Die mit den verschiedenen Auswertealgorithmen erstellten
Zeitverlaufsbilder waren sowohl bei echten als auch bei simulierten
Pflanzen vergleichbar. Bei den echten Pflanzen, die mit Krümmungsalgorithmen
ausgewertet wurden, waren häufig horizontale, farbige Banden
zu sehen. Sie stammten von lokalen Krümmungen, die sich nicht
über die Zeit änderten, und von Unregelmäßigkeiten
der Hypokotyloberfläche. Auch bei simulierten Pflanzen war
dies zu beobachten. Hier stammten die farbigen Banden von Ungenauigkeiten
der Simulation. Wenn diese Banden bei der Beurteilung von Schwingungen
störten, konnten sie in beiden Fällen durch horizontale
Filterung beseitigt werden. In Abbildung 2.20 wurde gezeigt, dass
die Krümmungsalgorithmen 8 und 9, bei denen über größere
Hypokotylbereiche geglättet wird, die Ergebnisse verfälschen
können. Dies war besonders bei starken, lokalen Krümmungsänderungen
der Fall wie im Beispiel des gedrehten Drahtes. Bei simulierten
Pflanzen wurden Störungen vor allem dann sichtbar, wenn Schwingungen
im oberen Hypokotyl abliefen und der untere Hypokotylteil sich nicht
bewegte (z.B. in Abbildung 3.78). Sie waren jedoch nicht besonders
stark ausgeprägt. Die simulierten Pflanzen sind in ihren Krümmungseigenschaften
den realen Pflanzen wesentlich ähnlicher als der bewegte Draht.
Man kann an Hand der Auswertebilder der simulierten Pflanzen davon
ausgehen, dass trotz Störungen die Algorithmen 8 und 9 auch
bei realen Pflanzen brauchbare Ergebnisse liefern. Mit den Bildern
der dreidimensionalen Verfahreinheit, die einen größeren
Maßstab besitzen, sollten hier noch bessere Ergebnisse erzielt
werden können.
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