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Ausgrabung vor dem Museum


Kastell Aalen



Das Landesdenkmalamt hat 1961/64 und 1978 das Baugelände des Limesmuseums und des Erweiterungsbaues untersucht und festgestellt: Das linke Lagertor (porta principalis sinistra) hat einen Mittelpfeiler aus einem 1,10 m breiten und 2,45 m langen Kalksteinmauerwerk. Davor liegt ein 1,80X1,80 m großes Fundament aus großen Kalksteinquadern, das beiderseits um 35 cm in die Tordurchfahrt vorspringt. Zwei Türme flankieren links und rechts zwei Tordurchfahrten von 3,50 m (im Westen) und 4,20 m Breite (im Osten). Der westliche Torturm ist 4,90 m breit Eine 1 m breite Tür führt auf der Rückseite in einen 3X3,20 m großen Innenraum.

Das 92 bis 95 cm starke Kalksteinmauerwerk ist noch 2 bis 4 Lagen hoch erhalten und sitzt auf einem 1,20 m breiten Fundament. Von dem Ostturm ist nur die südliche Rückwand mit einer 1,10 m breiten Tür erhalten.

Abb.1 Limesmuseum Aalen und die ausgegrabenen Fundamente des linken Lagertores (porta principalis sinistra)
Abb.2 Eingang des Limesmuseums und Fundamente eines Torturmes des linken Lagertores

Die Seitenwände zeichneten sich in den Mauerausbruchsgruben ab. Die Pflasterung im Bereich der Tordurchfahrt bestand aus Kalksteinschutt. Durch die beiden Tordurchfahrten gelangt man auf die 7 m breite Lagerhauptstraße (via principalis), die von dem linken zum rechten Lagertor (porta principalis dextra) einen Höhenunterschied von 4 m überwinden mußte und daher in die Erde eingetieft war. Die Straße hat als Unterlage einen Holzrost auf dem bei nassem Wetter glitschigen Opalinuston - darauf liegt die Kiesschüttung. Der Straßenkörper wird links und rechts von einem Straßengraben begleitet. Die Lagerhauptstraße führt auf ihrer ganzen Breite durch einen Vorbau in die Vorhalle des Stabsgebäudes. Die Fundamente der beiden Tortürme wurden 1981 mit Mitteln der Stadt Aalen restauriert, aufgemauert und das 1,70 in breite Fundament der Lagermauer in der Pflasterung des Bürgersteigs markiert. Das Landesdenkmalamt untersucht seit 1978 unter der Leitung von Dr. Dieter Planck das Kastellgelände - vor allem das Stabsgebäude (principia). Die örtliche Grabungsleitung hat Gerald Weisshuhn (hierzu OG 12).


Lit.: Fundber. aus Schwaben 18/11,1967, 79ff.- D. Planck, Neue Ausgrabungen im Kastell Aalen, in: Aalener Jahrbuch 1980,2611.-Archäologische Ausgrabungen 1981, 175ff.


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philipp.filtzinger@uni-tuebingen.de