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21. Siedlungskontinuität
am Beispiel von Walheim und Köln
Kohortenkastell der Cohors I Asturum equitata
Von den zahlreichen Beispielen der Siedlungskontinuität aus römischer Zeit wird die Entstehung des heutigen Walheim, Kr. Ludwigsburg aus einem Kohortenkastell (ca. 134 x 156 m = ca. 2,1 ha) für 500 Soldaten, der Cohors I Asturum equitata, an der römischen Neckarstraße ausgewählt.
Zweilegionenlager der Legio I und Legio XX Valeria Victrix
Der gleiche historische Vorgang - in anderen Dimensionen - ist für das Entstehen der Stadt Köln an der römischen Rheintalstraße belegt. Aus einem Zweilegionenlager der 1. und 20. Legion für 12 000 Soldaten an der römischen Rheintalstraße entstand die Stadt Köln/Colonia Claudia Ara Agrippinensium: Nach der Varuskatastrophe 9 n. Chr. führt Tiberius die 20. Legion in Eilmärschen vom Balkan an den Rhein. In Rom wird in Eile aus Stadtrömern die Legio I ausgehoben und an den Rhein, nach Köln in Marsch gesetzt. Tiberius überwacht persönlich 9/10 n. Chr. die Anlage des Zweilegionenlagers (ca. 800 x 800 m = ca. 64 ha) der 1. und 20. Legion „apud Aram Ubiorum“ beim Altar der Ubier im Oppidum Ubiorum/Köln.
Im Zusammenhang mit dem Britannienfeldzug 43 n.Chr. werden die beiden Kölner Legionen nach Bonn/Bonna und Neuss/Novaesium verlegt. Auf dem Lagerareal der beiden Legionen werden aus dem Heeresdienst entlassene Soldaten (veterani) mit ihren Familien in einer Veteranenkolonie, der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, angesiedelt (hierzu OG 16). Die ca. 3 900 m lange Stadtmauer dieser Colonia umfaßte mit 21 Türmen und 9 Toren ein im Süden und Westen über das Zweilegionenlager hinausgehendes Areal von 96,6 ha. Die römische Colonia ist der Siedlungskern der heutigen Stadt Köln, deren Straßennetz zwischen Dom, Maria im Capitol und St. Aposteln heute noch das gleiche ist wie in römischer Zeit — vor 2000 Jahren.
Lit.: Fr. Hertlein, P. Goessler, 0. Paret, Die Römer in Württemberg Bd 1 (Stuttgart 1928) 155ff. und Band 3 (Stuttgart 1932) 215 ff.- 0. Doppelfeld, Vom unterirdischen Köln (Köln 1979).
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